Tja, was soll ich sagen?
Optisch als auch haptisch ein sehr elegantes Sahnestück! An die Tastatur gewöhnt man sich schnell, auch wenn man in meinem Fall vom echten Stagepiano kommt – es ist eben ein (guter) Kompromiss vom Roland RD 300 (88 gewichtete Tasten) mit 15,5 kg zum AstroLab (61 halbgewichtete Tasten) mit knappen 10 kg.
Die Sounds klingen toll und decken so gut wie alles ab. Manchem fehlt es bei einigen Pianos vielleicht etwas an Wärme und Fülle: Im Set setzen sie sich aber gut durch. Ansonsten ist alles mit an Bord, was Mann/Frau so braucht. Auch das Plug-in für die DAW ist mit dabei (inkl. Stand-alone). Die Connect App in Verbindung mit Analog Lab Pro ist klasse, obwohl zur Zeit nicht alle Funktionen des Gerätes in die App integriert sind, wie z. B. die Soundsuche nach Artists. (Soll aber laut Arturia-Support mit dem nächsten Update behoben werden.) Aufgrund der Komplexität des Ganzen ist die App natürlich auch dringend nötig: Wer möchte schon die ganze Zeit am Mäusekino drehen?
Allerdings bin ich bei zwei Punkten doch etwas irritiert:
Bei nur 48 Stimmen gehen dem armen Kerl bei einigen Multi-Soundgebilden und wildem Einsatz des Sustainpedals doch recht schnell die Puste aus. (Liegt es an den 10 Sound-Engines oder würden 64 Stimmen den aktuellen VKP explodieren lassen?)
Warum die acht Regler für Instrument und Effects (je 4) alle auf der rechten Seite liegen, ist mir ein Rätsel: Die linke Hand hat in der Regel weniger zu tun und ich muss jedes Mal die Arme überkreuzen? Dabei ist nicht mehr zu sehen, wie sich die sehr schön illuminierten Skalen der Regler verändern, weil meine Hand und der Arm alles abdecken (schade aber auch). Besser wäre es doch, wenigstens die Vier für INSTRUMENT auch auf der linken Seite unterzubringen – wo auch die Mod-Räder sind?
Ursprünglich dachte ich, die linke freie Fläche ist vielleicht für ein Pad gedacht: Fehlanzeige, da passt keins drauf – auch nicht im Hochformat. Es würde kopfüber herunterfallen, weil dafür die Auflagefläche in der Tiefe fehlt. Ein Smartphone passt – aber nur im Hochformat, weil die App kein Querformat unterstützt (würde aufgrund der Listendarstellung wohl auch nicht viel Sinn machen). Dafür wiederum ist diese Fläche allerdings zu groß bemessen.
Die Ings von Arturia werden sich aber bei alledem bestimmt etwas gedacht haben und es kann durchaus sein, das ich völlig daneben liege. Aber das alles hier ist ja auch nur mein erster subjektiver Eindruck.
Trotz des ergonomischen Knotens ist mein Fazit eindeutig:
Macht Lust auf Spielen und mehr!