Das 1016 Modul aus der B2500-Serie von Behringer tritt mit dem Anspruch auf, eine authentische Nachbildung des analogen Schaltkreises des ARP 2500 aus den frühen 1970er Jahren zu liefern. Zumindest visuell gelingt das durch ein gebürstetes Aluminiumpanel, farbige Potikappen und einem recht ähnlichen Layout ziemlich überzeugend. Technisch betrachtet sind es zwei Einheiten in einem Modul, die jeweils weißes und rosa Rauschen und langsame Zufallsspannungen erzeugen. Beide Parameter sind von 0 bis 100 über ein Potentiometer einstellbar, das sich angenehm anfühlt und weder zu lose noch zu fest erscheint. Fun-Fact: Eine weiß- und eine rosa-farbene LED geben Aufschluss über die genutzte Noisequelle. Leider sind die Potis und die Buchsen nicht mit der Frontplatte durch eine Mutter verschraubt, was bei langjähriger Nutzung eine zunehmende Beanspruchung der Lötstellen darstellen könnte und vermeidbar gewesen wäre.
Anders als beim Vorbild finden sich in Anpassung an und zur Einbindung in den Eurorack-Standard Patchbuchsen statt der Schiebeschaltermatrix. Der Schaltkreis ist in SMD-Bauweise ausgeführt, weshalb nicht jedes Bauteil ein 1:1 Äquivalent ist und die Schaltung angeglichen werden musste. Zum Beispiel wurden anstelle der extern kompensierten Single-Operationsverstärker vom Typ LM301 intern kompensierte duale Operationsverstärker vom Typ 4580 verwendet. Genau hier stellt sich nun die Frage, ob das Modul tatsächlich so arbeitet, wie es soll.
Bei Drehung der Potentiometer "NOISE" und "SLOW RANDOM" im Uhrzeigersinn wird anstelle des Rauschens bzw. der zufälligen Gleichspannung die volle positive Betriebsspannung von +12V an den Ausgangs-Buchsen "NOISE" bzw. "RANDOM" ausgegeben. Bei Drehung der Potentiometer gegen den Uhrzeigersinn die volle negative Betriebsspannung von -12V. Da der nominale Noise-Pegel 10Vpp ( -5V bis +5V ) beträgt, kann dies zu Problemen an anderen Modulen führen. Zudem eignet sich dieses Verhalten nicht für den Live-Einsatz, da während der Drehung, wie beschrieben, kein Rauschen bzw. zufällige Gleichspannung verfügbar ist.
Einen Ausweg würde eine interne Modifikation bieten, bei der jeweils zwei Leiterbahnen an jedem Potentiometer aufgetrennt und miteinander verbunden werden und zwischen den vier Reihenwiderständen vor den Ausgangsbuchsen ebenfalls die Leiterbahnen aufgetrennt werden. Dort müssen dann die Potentiometer als Abschwächer verbunden werden. Durch Eingriffe am Modul erlischt folglich aber die Garantie (Umsetzung auf eigene Gefahr!). Durch die bei Behringer auch in vielen anderen Produkten verwendeten Operationsverstärker vom Typ 4580 hat das Modul einen gewissen "signature-sound", was ausnahmsweise keine Kaufeinschränkung bedeutet. Alles in allem erhält man hier für relativ wenig Geld relativ viel Rauschen in doppelter Ausführung und guter Aufmachung.