Auf Alt- und Tenorsax spiele ich sehr gerne Berg-Larsen-Mundstücke. Die gute Ansprache und der offene und große Klang gefallen mir extrem gut. Auf meinem Sopransax ist der Sound dieses Mundstücks rund und groß, aber auch etwas spitz. Man könnte das auch als durchsetzungsfähig bezeichnen.
Ein wirkliches Trauerspiel sind allerdings Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle bei Berg Larsen. Mein Mundstück kam schon stark entfärbt bei mir an, als wäre es warm gewaschen worden, oder hätte Tagelang in der Sonne gelegen. Es sieht dadurch schon als Neuware ziemlich "vintage" aus. Das Material (Ebonit) ist so weich, dass sich schon nach den ersten zwei Minuten anspielen Bissspuren abgezeichnet haben.
Die Ligatur/Blattschraube ist leider auch ein (schlechter) Witz. Ich musste sie etwas zurechtbiegen, damit sie ein gewöhnliches Vandoren-Blatt überhaupt einigermaßen gerade halten kann, ohne, dass es ständig verrutscht. Die Ligatur scheint für extrem flache Blatt-Schäfte ausgelegt zu sein. Nur sind mir derart flache Blätter noch nie begegnet.
Die Anbringung ist außergewöhnlich fummelig. Ich brauchte (trotz Jahrzehntelanger Erfahrung...) mehrere Minuten, um herauszufinden, wie das Ding einigermaßen hält. Was es dann nicht tat.
Zum Glück passen meine Selmer- Meyer- und andere Standard-Blattschrauben ebenfalls sehr gut auf dem Mundstück.
Der Prägung mit dem Firmenlogo macht den Eindruck, als wäre die Maschine dafür nicht unbedingt mit großer Sorgfalt gebaut. Es sieht schlicht billig und schlecht gemacht aus, was für den Preis von fast 200 Euro für das Mundstück eine enttäuschende Leistung ist.
Die Mundstücke von Berg Larsen gehörten immer zu meinen liebsten. Umso trauriger ist die Tatsache, dass die Verarbeitungs-Qualität zumindest dieses Mundstücks leider nur als einigermaßen unterirdisch bezeichnet werden kann.