Über Mundstücke ist schon viel geschrieben worden. Im Dreigestirn von Spieler, Mundstück und Instrument ist es die individuellste Komponente und zugleich diejenige, bei der man viel richtig aber auch viel falsch machen kann. Tatsache ist, dass allgemeine Regeln für die Wahl des Mundstücks zwar eine erste Hilfe sein können, aber letztlich nur der Versuch klug macht. Die Heavytops von Dennis Wick werfen bei manchen Spielern alles bisher erlernte Mundstückwissen über den Haufen, weil sie nicht nur einen vollen, runden Ton ermöglichen sondern auch das Meistern hoher Töne erleichtern. Das widerspricht allen gängigen Theorien. Praxis ist aber, wenn es funktioniert, und ich war völlig perplex, als ich das Trumpet 1X das erste Mal an die Lippen setzte. Das war Liebe auf den ersten Blick, anders kann ich es nicht beschreiben. Nun ist das eine sehr persönliche Erfahrung, die sich nicht verallgemeinern lässt. Für mich war es ein langer, steiniger und auch kostspieliger Weg bis zur Erkenntnis, dass ein großes Mundstück mir ein viel besseres und leichteres Spiel ermöglicht. Dennoch will ich keine direkte Kaufempfehlung aussprechen. Solche Aha-Erlebnisse sind nicht übertragbar. Was ich hingegen dick unterstreiche: Einfach mal Mut beweisen, gängige Regeln über Bord werfen und seinen eigenen Weg gehen. Hilfreich wäre eine Art "Ansatz-Sprechstunde" - gerne gegen Honorar - mit einem erfahrenen Mundstück-Experten, verbunden mit der Möglichkeit, in Ruhe verschiedene Mundstücke zu testen. Hier sehe ich eine echte Marktlücke.