Meine Idee war, ein Gerät im Stompbox-Format zu benutzen, um mich auf der Gitarre rhythmisch zu begleiten. Nun ist dem Drumport diese Aufgabe natürlich zugedacht. Leider erfüllt es diese Aufgabe nur bedingt.
1.) geringer Leistungspegel
Unter der Haube verrichtet ein dynamisches Mikrofon seine Dienste, so dass man lediglich ein Klinkenkabel anschliest und dieses mit einem Mischpult verbindet. Soweit zumindest die Theorie. Leider muss man dort dann die Regler ziemlich aufdrehen, sonst kommt fast nur "warme Luft".
2.) billige Verarbeitung
Im Prinzip besteht das Drumport lediglich aus einem Holzkeil, der im Innern hohl ist. Das Mikro ist im Innern - der Boden ist eine billige Baumarkt-Sperrholzplatte (cs. 3 - 5mm), die mit Moosgummi abgeklebt ist. Die Holzsorte (Nussbaum) ist zwar sehr solide; ich frage mich aber, ob angesichts der Materialien und des Mikros ein Preis von 75 € wirklich gerechtfertigt ist. 35 € hielte ich für vertretbar.
3.) Road-Tauglichkeit
Um es kurz zu machen: besser nicht! Die Bodenplatte ist lediglich verklebt - der erste Drumport, der mir zugesandt wurde, hatte eine Bodenplatte, die sich bereits ablöste. Beim zweiten Gerät beginnt sich nun (nach gut 1 Monat) ebenfalls die Bodenplatte zu lösen. Das Problem: auf Moosgummi halten Kleber und Leim eben nicht besonders gut! Lösung: nehmt die Bodenplatte ab und ersetzt das Moosgummi durch eine dünne Gummimatte oder eine dickere Holzplatte und spendiert dieser Filzfüsschen. Dann hält wenigstens der Kleber/Leim am Gehäuse.
4. Klang
Vorweg: der Klang hängt stark davon ab, welches Schuhwerk der Musiker trägt. Ich habe viel experimentiert, um einen knackigen Kick-Sound zu bekommen. Erfolg hatte ich lediglich mit einem Türstopper-Gummi (nicht unähnlich der Auflage auf einem Kickdrum-Beater). Dann muss man sich aber schon entscheiden, denn groß auf der Bühne rumlaufen ist dann nicht mehr. Der "nackte" Ton konnte mich nicht begeitstern: ein pappiges, dumpfes "Plumm", mit verboten hohem Bassanteil. Klingt eher so, als wäre einem ein Holzklotz aus der Hand gerutscht.
Kleiner Tipp: man kann mit etwas Bastelarbeit (Gate zwischenschleifen, Midi-Trigger, Drum-Modul) mit diesem Holzklotz ein Drum-Modul triggern und sich somit einen guten Kick-Sound liefern lassen. Allerdings verkommt das Drumport so zum hirnlosen Signallieferranten, der lediglich eine Art Taster ist. Ob man dafür 75 € zahlen möchte/muss, sei mal dahingestellt.
Ich für meinen Teil nutze das Drumport lediglich noch am heimischen PC, um mit viel Bastellei (s. o.) das Audio-Signal durch einen Midi-Trigger zu jagen, der dann letztlich ein Midi-on/off-Signal sendet, so dass ich wenigstens in meiner DAW damit eine Kick-Drum triggern kann.
Wer was für live sucht, sollte sich lieber ein anderes Gerät besorgen.