Habe mir aus Interesse die Flight TUSL35 DB zugelegt, weil sie beispielsweise bei Barry Maz eine sehr gute Besprechung hatte und auch wirklich sehr günstig ist.
Als Travel-Ukulele kann man sie dank des robusten Plastik-Korpus überall hin mitnehmen, und wenn doch etwas drankommt, dann ist der Verlust angesichts des günstigen Preises sicher zu verschmerzen. Einen Totalausfall wird es ohnehin nicht geben, höchstens irgendwo ein "Dings", was den Klang aber nicht beinträchtigt.
Die TUSL35 DB ist meines Wissens baugleich mit den anderen TUSLs -- wofür die Nummern 35 oder 50 stehen, weiß ich nicht, "DB" steht jedenfalls für Dark Blue und bezeichnet die Farbe. Es gibt die TUSL derzeit noch in Schwarz (meist vergriffen, Uklulele-Spieler scheinen eine verborgene "Goth"-Seite zu haben), in Braun mit etwas seltsamen Schalloch-Dekor und mit einem ebenfalls geschmacks-abhängigen "Surf"-Motiv. Die TUSL hat im Unterschied zur Flight TUS nicht nur ein L mehr in der Modelltypbeschreibung, sondern (und das bezeichnet das L) ein Long Neck (Konzertlänge) an einem Sopran-Körper. Die 17 Bünde bringen natürlich viel mehr Spielfläche als eine normale TUS.
Einer der Tuner bei meinem Exemplar läßt sich nicht geschmeidig drehen, es war mir aber zu viel Aufwand, die Ukulele deswegen zu Thomann zurück zu schicken. Hauptsache, die Tuner halten die Saiten fest, und das tut auch der schwergängige. Hinweis also, dass bei dieser Massenware nicht alles rund ist, und es ist bei solchen Instrumenten immer mit (kleineren?) Fehlern zu rechnen.
Die Saitenlage ist angenehm flach, alles ist soweit bundrein; die installierten Aquila-Saiten habe ich sofort durch andere ersetzt, was den Klang enorm verbessert hat. Die Aquilas sind OK, nur klingen m.E. diese Saiten auf allen Ukulelen (es sind beliebte Standard-Saiten, die gerne mit verkauft werden) doch recht billig, fast blechern und eindimensional. Man kann sie spielen, ich denke man erreicht aber durch einen Austausch eine große klangliche Verbesserung.
Der mitgelieferte "Gig Bag" ist eigentlich nur eine Plastik-Schutzhülle ohne jegliches Padding. Auf jeden Fall ein Super-Staubschutz. Ob man damit auf Reisen gut fährt, hängt wahrscheinlich von der Reise ab. Die Uke ist wie gesagt sehr robust, hält einiges aus und braucht sicher keinen Luxuskoffer (der wäre dann teurer als das Instrument darin). Falls man weiß, dass es rauh wird, kann man sich aber evtl. eine etwas besser gepolsterte Tasche zulegen. Für eine Bahnfahrt reicht wahrscheinlich die mitgelieferte Plastikhaut.
Als schönen Bonus möchte ich noch erwähnen, dass das Instrument bereits mit einem installierten Gurtpin kommt -- das war bei der TUS noch nicht der Fall!
Trotz des verkorksten Tuners bin ich im Großen und Ganzen sehr der Uke zufrieden. Sie klingt sehr gut, wenn auch im Vergleich zu einer "Flea" von Magic Fluke, die ebenfalls einen Plastik-Korpus hat, nicht ganz so gefällig. Die Flea kostet dafür aber auch ein enorm vielfaches. Für eine Travel Uke ein idealer Kauf, da würde ich gar nicht groß nachdenken.