Ich habe die GUILD x-175 Manhattan Special ordentlich verpackt erhalten, sie kommt sehr gut voreingestellt zudem in einem wertigen Guild Koffer, der wie angegossen passt.
Unter den großen Hollowbody Gitarren ist die GUILD x-175 eine der größten und im Maß etwas tiefer als die meisten anderen Halb-Akkustik Gitarren / JAZZ-Boxen anderer Hersteller.
GUILD knüpft mit der Form dieser Gitarre wieder an die eigenen Anfänge in den 50er Jahren an.
Das matte Malibu-Blue Finnisch ist der Hammer und wird sicher einige Fotografen freuen, da es keine störenden Reflektionen gibt :)
Für mich sieht sie einfach nur prächtig aus und die weißen Bindings ergeben mit dem schwarzen Pickguard und dem fast schwarzen Palisander Griffbrett mit Perlmutt-Eilagen einen sehr schönen Kontrast. Zudem sind noch weiße Inlays in den De Amond PickUps. Ich bin mir nicht sicher ob es an den f-Löchern echte Bindings sind oder hier nur weiße Farbe, aber allein optisch ist die Gitarre großartig gelungen.
Die Zielgruppe liegt optisch eindeutig nicht bei Jazzern sondern in Richtung Rockabilly / Rock'n'Roll.
Hier hat sich GUILD wirklich Mühe gegeben und als schönes Detail
werte ich, dass neben den PickUp-Potis kleine "Messing-Knöpfe" eingelassen sind, damit man die Skala besser ablesen kann. - Braucht kein Mensch, zeigt aber die Liebe zum Detail.
Ob die Lackierung lange Matt bleibt kann man nur hoffen und bleibt
abzuwarten, denn an den "Scheuerstellen" wird die Gitarre sicher irgendwann glatt geschliffen und das Matte wahrscheinlich etwas einbüßen. Die Verarbeitung dieser in Korea hergestellten Gitarre ist wirklich top und ich meine, dass die Gitarre auch in den USA nicht besser hergestellt würde, aber sicher zwei bis dreimal mehr kostete.
Es sind zwei De Amond genannte single-coil Pickups verbaut, die einen sehr schönen runden Ton haben. Mit dem vorderen Hals-PickUp lassen sich sehr volle jazzige Sounds erzielen und der Steg-Pickup erzeugt klare aber nicht beißende Sounds wie man sie im Rock'n'Roll und Country eher hört. Die Pickups lassen sich jeweils einzeln oder zusammen schalten und Ausgangsleistung und Ton über Potis regeln.
Das verbaute Tremolo (GUILD's Bigsby) funktioniert wie erwartet sehr gut und verstimmungsfrei. Bleibt abzuwarten, ob man später nicht doch noch auf eine Roller-Bridge umrüstet, aber bislang verstimmt sich auch bei Benutzung des Tremolos nix.
Die X-175 Manhattan Specilal hat keinen Centerblock und klingt, im Gegensatz zu den meisten akkustisch "toten" Halb-Akkustik-Gitarren, damit auch unverstärkt ungewöhnlich laut.
Die akkustische Lautstärke reicht in jedem Falle zum üben und für die akkustische Begleitung. Genau das könnte verstärkt mit der Band allerdings auch zum Aufschaukeln bzw. zu Feedback-Problemen führen. Das ist aber von der Lautstärke die gefahren wird und vom Sound abhängig.
Die verbauten GROVER Tuner-Mechaniken sind offen und geben der Gitarre einen weiteren nostalgischen Touch. Diese sind nicht zu vergleichen mit denen von irgendwelchen Billiggitarren aus den 50er - 70er Jahren, aus mitunter deutscher Herstellung die man ab und an von Kneipendecken hängen sah.
Ich bin nicht wirklich ein Freund von offenen Mechaniken, aber diese hier sind sehr exakt und machen einen guten Job, so dass man sie von der Haptik nicht von geschlossenen unterscheiden kann.
Das Besondere and der GUILD x-175 Manhattan Special ist das sie eben so besonders ist und neben den stark verbreiteten GRETSCH Halb-Akkustik Gitarren (unter denen es auch ein paar ganz schöne gibt) eine erfrischende Ausnahme darstellt. Verstecken muss man sich mit der GUILD X-175 Manhattan Special jedenfalls nicht, dafür ist sie definitiv nicht gemacht.
Bei der GUILD X-175 Manhattan Special stimmen Optik, Nostalgiefaktor mit originellem Finish, Bespielbarkeit, Sound und Verarbeitung. - Alles ist auf hohem Niveau und ich würde sie definitiv wieder kaufen.