Höfner H72/20-N Bridge

Seit langen Jahren bin ich stolzer Besitzer einer Höfner Verythin aus dem Jahre 1962, die leider schon ein paar Basteleien aus den 70ern hinter sich hatte und dabei ging wohl auch die Original Bridge verloren. Diese Bridge - obwohl ohne verstellbare Reiter - ist in der Lage die richtige Intonation auf der Gitarre herzustellen. Leider war die Saitenlage viel zu hoch (auch bei ganz tief gestelltem Rändelrad). Hier konnte ich durch abfeilen einiger Millimeter sowohl beim unteren als auch beim oberen Teil (anscheinend ist es Ebenholz ???) und anschließendes absägen der Schrauben die entscheidenden Millimeter gewinnen. Dabei kann ich leider nicht sagen, ob es an der Bridge lag oder am Zustand der Gitarre. Fakt ist, dass jetzt mit der Bridge die Gitarre perfekt bespielbar ist.

Gut dass es von Höfner viel neues Zubehör gibt was auch auf einer Vintage Höfner passt. Allerdings habe ich bei der Bestellung einen Fehler gemacht - diese Bridge war auf meiner Höfner 458 von 1960 so nicht serienmäßig. Weil ich die verstellbaren Saitenreiter gut fand, wählte ich dieses Modell. Fazit: der Gitarrenbauer hatte viel zu tun! Erst die Bridge an die Krümmung der Decke anpassen. Danach die Krümmung an die des Griffbretts anpassen. Dann noch Material wegschleifen damit die über den Steg laufenden Saiten nicht auf der Bridge anliegen usw.
Am Ende sah die Bridge schon sehr verändert aus - und dann der Soundcheck: sie nahm der Gitarre den ganzen Ton. Das klobige Holzteil killt auf der Archtop die Tonentfaltung, deswegen ist die originale Bridge auch viel zarter gebaut mit einem freistehenden Bogen im Mittelteil. Wieder was gelernt!

Die Verarbeitung ist großartig, daher keine Kritik am Produkt, nur der Hinweis: man kann Bridges vielleicht beliebig auswechseln, aber das Resultat ist nicht immer nützlich!