Wer die LaBellas nicht kennt, staunt schon beim Aufziehen. Die Teile sind so penibel gewickelt und poliert, dass sie aussehen wie dicke Drähte. Mit bloßem Auge ist kaum wahrzunehmen, dass hier Flachdraht um einen Kern gewickelt ist. Lücken gibt es keine.
Die Saiten haben ein hohes Maß an Steifigkeit. Das spürt man in den Fingern beim Zupfen und bei Bendings.
Ob das gefällt oder nicht, ist natürlich eine Frage des Geschmacks. Die Tatsache, dass die Oberfläche so glatt ist, macht aber auch Spiel mit etwas mehr Körpereinsatz möglich, ohne das Gefühl aufkäme, dass man in die Käsereibe greift.
Der Sound ist zunächst überraschend hell, aber es handelt sich ja um Flats, also sollte man nach dem Aufziehen ein paar Monate warten, ehe sie fertig eingespielt sind. Meine haben sich nach etwa 7 Monaten endgültig gesetzt. Das Resultat ist dann der klassische oldschool Bums, wie man ihn von Flats kennt, nur dass die LaBellas dabei ein Stockwerk tiefer kommen als die meisten anderen Saiten. Liegt die Frequenz, wo sie richtig schieben bei den meisten eingespielten Flats eher in den Tiefmitten, findet sie sich bei den Deep Talkin Flats eher im Bassbereich.
Sind sie eingespielt, haben die Saiten eine Tendenz, zu patinieren. Die Stellen, die nicht oft Fingerkontakt haben, dunkeln etwas nach, die Punkte direkt hinter den Bünden bleiben hell.
Wer sich goldene Flats auf seinen 6 Saiter zieht, ist hoffentlich auf einen solchen Effekt aus - ansonsten müsste man die Teile wirklich oft abrubbeln, um ein homogenes Erscheinungsbild zu wahren.
Ich habe leider den Bass verkauft, auf dem meine eingespielten LaBellas drauf waren - aber mir für den Nachfolger direkt wieder einen Satz bestellt.