Marcinkiewicz French horn 11

Ich habe das Marcinkiewicz 11 in der Standardausführung gekauft, weil ich ein Mundstück für anstehende Soloauftritte gesucht habe, die auch längere höhere Passagen enthalten. Mein bisheriges Mundstück ist das Alexander MY 15, also ein tiefes (32mm) Trichtermundstück mit Innendurchmesser 17,50 mm und 4,5 mm Bohrung. Das Alexander-Standardmundstück (8M, 17,50 / 28,00 / 4,00) hat bei mir zu viele Nebengeräusche produziert, also brauche ich wohl eine größere Bohrung, um einen vollen Klang zu erzeugen.
Was ich gefunden habe, war kein Spezialmundstück, sondern ein absolutes "perfect match" für ein Alex 103: Die größere Bohrung von 4,85 mm passt wunderbar zum Mod. 103, weil sie den bekannten Widerstand dieser Bauweise so kompensiert, dass die Tragfähigkeit des Tones erhalten bleibt, zugleich aber weniger Anstrengung dafür nötig ist. Der spezielle C/V-Cup von Marcinkiewicz bewirkt, dass es sich beim Spielen kaum anders anfühlt als ein Trichtermundstück, dabei aber präziser anspricht. Der Rand ist ebenso schmal wie beim Alex MY 15, wonach ich ebenso bewusst gesucht habe, da ich mit breiteren Rändern nicht gut zurechtkomme. Das ist Geschmackssache, aber wer breitere, bequeme Ränder gewohnt ist, sollte sich woanders umsehen.
Die Kesseltiefe von 24,28mm ist eine wunderbare Universalgröße: Der Ton ist im hohen Register leichter zu formen als mit dem MY15, die Tiefe ist dabei weiterhin da, etwas "knurriger" als mit dem sehr weichen MY15, was man aber vorwiegend beim Einblasen und Üben bemerkt, da man im Pedalregister nur selten längere Passagen in der Literatur findet.
Aufgrund der Vielseitigkeit dieses Mundstücks hat es das MY 15 als mein Standardmundstück auf dem Mod. 103 abgelöst.
Eine klare Empfehlung mit meinem Setup (103 in Goldmessing). Auf einem "normalen" (?) Horn sollte man aufgrund der großen Bohrung aufmerksam testen, ob sich diese damit verträgt, ebenso dürfte es für jüngere Spieler / Schüler nicht optimal sein, da es doch mehr Luft benötigt als eines mit der Schüler-Standard-Bohrung von 3,75 - 4 mm.
P.S. Der Schaft passt korrekt ohne Wackeln ins Alex-Mundrohr, was ja bei vielen anderen Marken nicht immer gegeben ist.

Dieses Mundstück ist für mich, der mit Vincent-Bach-Mundstücken aufgewachsen ist, das Maß der Dinge. Es funktioniert wie ein Bach-3-Mundstück, nur besser.

Anders als die Marcinciewicz-Mundstücke mit geringerer Ordnungszahl, die einen für mich zu dumpfen Klang produzieren, ist der Klang leuchtend ohne die für mich häufige unangenehme E-Vokal-Beimischung deutscher Mundstücke. Die Bohrung ist mit 4,8 mm relativ weit (Bach 3: 4,5 mm). Dies merkt man aber durch die geschickte überwiegend trichterförmige, leicht doppelkesselförmige Innengestaltung nicht. Die Mundstück Größe entspricht etwa dem Bach-3 (17,5mm). Der Rand ist außen und innen rund. Ich nutze das Mundstück seit Jahrzehnten für das Ventilhorn, Naturhorn (teilweise) und insbesondere auch für Parforce-Horn.

Vielen Jagdhornbläsern habe ich das Mundstück mit gutem Erfolg anempfohlen.