Neumann TLM 103 Studio Set B-Stock

Ich bin ein ambitionierter Hobbymusiker und hab mich für das Neuman TLM 103 entschieden, da ich mit meinem alten AKG C3000 sehr unzufrieden war.

Ich nehme bevorzugt eine weibliche Stimme und Western- als auch Konzertgitarre auf. Bei den ersten Tests war ich absolut begeistert. Da war eine vorher nicht gekannte Transparenz, Klarheit und Offenheit, ohne dabei in irgendeiner Weise hart zu klingen. Schnell stellte ich auch fest, dass eine spätere Bearbeitung mit einem EQ nicht mehr nötig war, zumindest nicht bei meinem Aufnahmeweg (Micpreamp, Kompressor, analoge Bandmaschine, Interface). Rauscharmut kannte ich schon von meinem AKG, aber bei dem Neumann war rein gar nichts zu hören! "Meine" Sängerin war auch sehr überrascht und musste sich erst an ihre Stimme auf den Kopfhörern gewöhnen.

Das Neumann TLM 103 lässt keine Details weg und beschönigt nichts. Manchen hat es deswegen zu wenig Charakter, aber genau das war es, was ich wollte!

von der Verarbeitung her, ist das TLM 103 incl Mikrofonspinne bisher das Beste was ich in die Finger bekommen habe. Es ist sehr robust und wirklich sehr gut verarbeitet.. Made in Germany halt!

Der Klang ist ausgewogen und detailreich. Meiner Meinung nach ist die Höhenanhebung des Mics nicht sehr vorteilhaft gewählt. Es zischelt auf eine unangenehme Weise. Lässt sich aber mit EQ halbwegs beheben.

Im Mix kann ich sowohl Gutes als auch Schlechtes berichten:
Das TLM103 hat einen sehr präsenten Sound! In einem Track mit Schlagzeug, Bass-Gitarre, 6 E-Gitarrenspuren und 2 fetten Omnisphere Synths geht die Vocalaufnahme durch wie ein Rasiermesser. Allerdings ist das ein Nachteil bei weniger vollgestopften Songs. Will man beispielsweise eine einfache Aufnahme mit A-Gitarre und Vocals oder Klavier und Vocals machen, so muss man das TLM regelrecht kastrieren damit der Gesang nicht zu aufdringlich wird.
Insgesamt würde ich den Sound als "nicht aufregend" und "hart" bezeichnen.

Für Gesang halte ich das Mikrofon weniger geeignet. Ich denke bei Sprachaufnahmen kann dieses Mikrofon richtig trumpfen.

Für knapp 1000€ bekommt man hier ein hochwertiges Mikrofon mit einem großen aber unspektakulären Sound.

Ich habe das Neumann TLM 103 mittlerweile seit über einem Jahr sehr häufig eingesetzt und es klingt nach wie vor hervorragend.

Der Frequenzgang ist relativ linear und lässt damit viel Platz für Nachbearbeitung im fertigen Mix. "S-" und Zischlaute finden weitgehend unverfälscht ihren Weg in die Aufnahme und springen auch ohne nachgeschalteten De-Esser nicht hysterisch ins Ohr.

Das Mikrofon an sich macht insgesamt einen hochwertigen Eindruck und war bis jetzt jeder Herausforderung in meiner Homerecording Situation gewachsen - teilweise auch für kommerzielle Produktionen. Sowohl leises Flüstern, sanfter Gesang, zackiger Rap oder laute Growls lassen sich dank der großen Dynamik und dem extrem geringen Eigenrauschen ohne Weiteres aufnehmen.

In meinen Augen ist das TLM 103 sehr gut geeignet für Vocalaufnahmen und sein Geld durchaus wert.

Hätte nicht gedacht, das ein Mikrofon so (!) gut sein kann. Habe über Monate Tests im Netz verglichen und Vergleichs-Mikros mir angehört und habe schlussendlich dieses Mic mit einem Klassiker Nachbau von Mojave vergleichen können (Thomann sei Dank).

Für ein leiseres männliches Stimmchen wie meines, war dieses Mikro optimal, es klingt wirklich saugut. Auch für Akustik-Gitarre ist es gut geeignet. Es ist m. E. nach jeden Cent wert, den es kostet, auch wenn es wirklich a...-teuer ist!

Empfehle aber jedem mindestens ein Vergleichs-Mikro zu bestellen, sonst tut man sich mit der Einschätzung sehr schwer. Ausserdem muss man unbedingt drauf hinweisen: für Mikros in dieser Preisklasse braucht man unbedingt (!) einen anständigen Mic-Preamp, sonst wird das nix...

Für den Preis könnte Neumann allerdings auch gerne ein anständiges Behältnis liefern und nicht so eine windige Pappschachtel. Trotzdem das Mikro ist super.

...den Spruch kennen wir zur Genüge!

Mein absolutes Lieblingsmikro ist ja das AKG C12 - welches aber um ein paar Euros teuerer zu Buche schlägt.

Nichts desto trotz - Neumann TLM 103:

Verarbeitung/Qualität sind - natürlich wie von Neumann gewohnt - perfekt!
Das TLM 103 macht einen wertigen Eindruck und verspüht natürlich auch ein gewisses Etwas - vor allem für Homerecorder dürfte es in einem finanzierbaren Rahmen liegen. Hier erhält man für wenig Geld ein hohes Maß an Qualität, die einem viele Jahre treue Dienste erweisen wird.

Mit seiner festen Nierencharakteristik eigent es sich für alle möglichen Signale wie Voclas, Acoustic-Gitarre, Percussion aber auch für die Gitarren-Amp Abnahme. Der hohe Schallpegel lässt so einigen Spielraum für verschiedene Anwendungen offen.

Der Sound überzeugt durch ein griffiges Signal, welches die Mitten wohldosiert zu positionieren weiß. Auch der Low-End-Bereich weiß mit seinem kontinuierten Klang zu überzeugen. Doch ein wenig Vorsicht bei zu nahen Abständen - hier macht sich dann gleich mal ein starker Nahbesprechungeffekt bemerkbar, der den Stimmen öfter mal zu viel Boden geben könnte. Hier hilft dann der Trischallfilter am Preamp - am Mikro selber ist so einer nicht vorhanden. Hier wurde jeder Euro in das wertvolle Innenleben gesteckt.

Einzig mit den sehr präsenten Höhen wir man - je nach Preamp - seine liebe Mühe haben - diese unterstützen doch sehr die Ess-Laute. Ist aber nur Kritik auf hochen Niveau.

Der Klang ist für meine Ohren über alle Maße erhaben - wer in seinem Leben irgendwann mal von einem Fernostmikro auf ein Mikro dieser Art wechselt, wird sicherlich seinen Ohren nicht trauen was da rauskommt!

Kurzum: Ein Allrounder für jedes Studio mit einem tollen Sound für Stimme und Instrumente. Für relativ wenig Geld erhält man ein Arbeitspferd welches auch noch saugut klingt.

Mikrofone sind immer Geschmacksache und ich bin vom Rat von anderen diesbezüglich oft anderer Meinung, aber der Neumann TLM 103 ist schlicht sehr, sehr gut.

Für Gesang muss geachtet werden, mindestens 50cm Abstand zu halten. Das Mikrofon ist emfindlich und rauscharm genug um trotzdem ein gutes Level zu bringen. Und bei so ein Abstand bringt man die Gesamt-Stimme, nicht nur vom Mund sondern alle resonante Quellen im Kopf, auf die Aufnahe.

Da es sehr emfindlich ist und in dieser Preisklasse (für Neumann!) kein Bassfilter hat, hilft es, den 80Hz 18dB Schalter am Mischpult (falls Vorhanden) zu aktivieren.

Eine Enttäuschung: die Spinne bringt sogut wie nichts. Sogar ein Popshield, der am gleichen Stativ wie das Mikrofon angebracht ist, wird über den Schwanenhals, über das Stativ, durch die Spinne und vom Mikrofon aufgenommen. Also ein Tipp: Popshield auf ein separates Stativ montieren. Und wo möglich, ein fester Boden auffinden.

Ich habe das TLM 103 bestellt, da ich mit meinen Aufnahmen für Vocals nie richtig zufrieden war. Entweder klang die Stimme klar und transparent und die tiefen Frequenzen fehlten, oder die Stimme war druckvoll aber etwas dumpf. Musste oft so viel nachbearbeiten (damit sich die Stimme durchsetzt und "fett" rüberkommt), dass die Stimmen schon etwas verfälscht waren.

Bin nun sehr begeistert, da ich nach der ersten Aufnahme mit dem TLM 103 bereits das Ergebnis hatte, das ich haben will. Auf einen DeEsser kann ich größtenteils verzichten, da auch "ss"-Laute nicht unangenehm klingen. Auch die unteren Frequenzen setzen sich durch und die Stimme klingt trotzdem transparent und klar.

Zum Thema Features: Charakteristik-Umschaltung und LoPad-Schalter vermisse ich bei diesem Mikro nicht wirklich, da für mich der Klang bereits so ist, wie er sein soll.

Klare Kaufempfehlung ;-)