Ich hatte auf der Suche nach einem dezent angezerrten Sound ( ähnlich eines Röhrenamps ) mittlerweile mehrere Overdrive Pedale getestet und bin schließlich bei diesem hier hängen geblieben.
Bei den anderen getesteten Pedalen (Lehle RMI Enhanced Overdrive, MXR M89 Bass Overdrive, Solid Gold Fx Beta Mk II) hatte ich trotz vorhandenem Clean Regler nie eine Einstellung hinbekommen, bei dem der Basssound nicht schon zu "hart" angezerrt wird.
Im Vergleich:
- Lehle RMI Enhanced Overdrive: keine großartige Beinflussung des Grundtons, jedoch bereits schon stark angezerrtes Signal bei minimaler Betätigung des Clean Reglers
- MXR M89 Bass Overdrive: färbt den Grundsound etwas ein, wodurch der Druck im Bassbereich etwas dünn wird. Auch über den Toneregler kein passendes Setup für mich findbar. Ebenso bereits bei minimalem hinzudrehen des Wet-Signals schon stark angezerrtes Signal
- Solid Gold Fx Beta Mk II: schöne Verzerrung, allerdings färbt er den Grundsound derartig in eine Richtung ein, was ihn für mich unbrauchbar machte. (Sehr dumpfer, komprimierter Ton)
- Rodenberg LDP: keine Verfärbung des Grundsounds, wenn Tone Blenden korrekt eingestellt sind, Verzerrgrad von kaum/sehr weich bis harsch regelbar.
Das Rodenberg LDP hat in der Overdrive Sektion zwar keinen Blend/Clean Regler, jedoch lässt sich die Stärke der Verzerrung butterweich über den Drive Regler einregeln. Was ich hierbei auch toll finde ist, dass die Stärke der Verzerrung sich bei fest eingestelltem Drive Regler, auch über die Anschlagstärke der Saiten modulieren lässt und somit für mich dem Charakter eines echten Röhrenamps am nächsten kommt. (Was bei den anderen 3 Pedalen nie der Fall war, da hier lediglich das vorab verzerrte Signal dem Clean Signal zugemischt wird ohne groß auf Modulation über die Anschlagstärke einzugehen)
Der Einstellbereich der Verzerrung bewegt sich hierbei von eher subtil bis hin zu stark angezerrt. Wer es übertrieben mag, kann weiterhin durch das aktivieren des Boosters in der Vorstufe und den +20dB Schalter das Signal noch weiter anfahren. Somit lassen sich auch Verzerrungen im Bereich eines Darkglass Microtubes B3K erzeugen.
Eine weitere tolle Möglichkeit den Sound zu modulieren sind die beiden Tone Regler. Auf 10 Uhr Stellung wird der Eingangssound des Instruments nicht beeinflusst.
Gegen den Uhrzeigersinn gedreht fungiert der Tone Regler wie eine Toneblende bei einer Passivschaltung. Im Uhrzeigersinn gedreht werden eher Hochmitten angehoben, was gerade bei Plektrumspiel einen tollen Ton generiert.
Da auch der Clean Boost einen Tone Regler besitzt, lassen sich durch Kombinieren beider "Einzel-Effekte" etlich Soundvarianten je nach Schaltung einstellen, zumal beide Sektionen über einen "Deep" Schalter verfügen, welcher das Basssignal im Tiefmitten- und Bassbereich leicht anhebt. Der Sound wirkt damit deutlich komprimierter.
Alles in allem ein wirklich toll verarbeitetes Pedal, was vielseitig einsetzbar ist und meiner Meinung nach dem Klang eines Röhrenamps am nächsten kommt.