Es ist schon viel geschrieben worden zum ME4. Wir hatten es im Direktvergleich zum (wesentlich teureren) MKE40.
Derart krasse Unterschiede hatte ich nicht erwartet, ehrlich!
Für die Beschallung einer Kirche kommen nur Nieren in Frage, worum es sich bei beiden handelt.
Für das ME 4 (über eine XSW-Funkstrecke) mussten aber enorme Anstrengungen am semiparametrischen EQ (Mackie-Pult) vorgenommen werden, um etwas durchzubekommen, was man als "neutral" beschreiben könnte. Da man aber schon Verrenkungen am EQ machen muss, ist der Spielraum für weitere Korrekturen (Raumprobleme, Stimmprobleme) bereits weitgehend ausgeschöpft. Auffällig war eine besondere Rückkopplungsempfindlichkeit bei einer Frequenz zwischen 4k und 8k, und nicht jeder hat ein Notchfilter zur Hand. Man musste also die Höhen insgesamt recht stark bedämpfen, um Herr der Lage zu werden.
Der Clip ist frickelig zu montieren, aber das macht man i.d.R. nur einmal! Man sollte den Clip etwa 12 bis 15mm unterhalb des Mikrofons anbringen. Störend ist hingegen wieder das Prinzip: Der Clip trägt das halbsteife Kabel, an dem oberhalb das Mikro "baumelt". Das Ganze wirkt nicht sehr stabil, obendrein wenn für eine Niere die Ausrichtung ja wichtig ist. Ich habe diese Mikrofonkonstruktion schon vor Jahren gesehen und entsinne mich, dass der kleine Mikrokorb nach wenigen Jahren arg zerbeult aussah. Jetzt ahne ich auch, warum.
Schon der Kabelstrip, mit dem das Mikrokabel im Auslieferungszustand zusammen gebunden war, schnürt sichtbar in das Kabel ein.
Alles zusammen mit dem Anspruch, das ein solches Lavalier lange halten muss, ließ uns von der klanglichen Enttäuschung dann doch Abstand nehmen.
Zusammenfassung:
+ Filigran gearbeitet, Größe unauffällig
- Robustheit mangelhaft
- Klang bei diesem Preis und Hersteller