Ob das Gerät hält, was es verspricht, ist natürlich vom Anwendungszweck und vom Setup abhängig. Meine Ausgangssituation ist, dass ich zwei dieser LED-Bars als Backlight für eine Akustik-Cover-Band einsetze, die häufig in Clubs, Bars und Kneipen auf Musiknächten unterwegs ist. Hier sollte ein Backligt her, dass über Sound to Light gute Lichtergebnisse bringt und die Musik der Band stimmungsvoll untermahlt und ergänzt. Zudem sollte das System schnell und sicher aufgebaut sein, wenig Platz einnehmen und einfach in der Einstellung sein.
Okay, einen echten "Lichtmenschen" oder eine gut programmierte Show, die von der Bühne aus abgerufen wird, ersetzt es nicht! - Das wäre aber auch zu viel verlangt und liegt in der Natur der Sache. Natürlich lässt sich das Crazy-Par per DMX programmieren, dies ist auch anzuraten. Folglich habe ich es im 10-Kanal-Modus auf meinen Eurolite Bigfoot programmiert, um nicht völlig die Kontrolle zu verlieren. Was kann das Gerät mit seinen internen Programmen leisten und wie gut regiert es damit auf die Livemusik?
Es gibt 38 interne "Chaser", die sich per Sound to Light steuern lassen. Die voreingestellten Farben sind kräftig und ausdrucksstark. Auch die Lichtleistung ist über alle "Farben" hinweg gut. - Über den mitgelieferten Infrarottaster lassen sich die Programme auch aus 3-4m Entfernung ganz gut anwählen und ansteuern, wenn der Infrarotempfänger nach vorne zeigt. - Er ist auf der Rückseite des Bars positioniert. Hier wäre es besser, wenn auf beiden Seiten ein Empfänger wäre. Der Infrarottaster ist recht vielseitig, mir fehlt nur ein Knopf für "Freeze", diesen vermisse ich allerdings sehr. - Da das aber alleine nicht reicht, habe ich es auf den Bigfoot programmiert und benutze dort die internen Programme des Crazy Par.
Die internen StL-Programme kann man an die Musiklautstärke von der Intensität her anpassen, so dass das Bar nicht nur bunt flackert, sondern auch sinnvoll auf die Musik reagiert. Hier hätte ich mir zwei Dinge gewünscht: Einmal das nicht die Höhen, sondern die Bässe im Vordergrund stehen bei der Bewegung (4er Bassdrum, nicht 16tel Hi-Hat flackern!) und dass sich das Gerät, den eingestellten SU-Wert für den Chaser auch merkt und nicht für alle gilt, wenn er umgestellt wird. In meinem Anwendungsbereich benötige ich unterschiedliche Intensitäten für verschiedene Chaser um gute Lichtergebnisse zu erzeugen.
Für mich gut funktionieren die Chaser 10, 11, 12, 31, 32 & 34. Zwischen diesen wechsele ich mittels Controller über den Abend verteilt, so dass es nicht zu langweilig wird. Zusätzlich habe ich über den Controller noch alle Vollfarben (Alle Rot, Grün, Blau usw.) programmiert. So kann ich auch mal eine Ballade mit "Alle Blau" hinterlegen oder das Pausenlicht mit "Alle UV" - sieht recht cool aus!
Wünschenswert wäre in dem Zusammenhang, dass es mehr Chaser gibt, die nicht nur stur die gesamte Farbpalette durchlaufen, sondern sinnvolle Farbkombinationen, die zusammen passen. Die oben aufgeführten Chaser tuen dies! Mehr davon. - Chaser 32 spielt sich auf den Farben Blau, Rot und Grün ab. Warum nicht auch etwas poppiger / moderner mit Magenta, Flieder und Mint? - Soll doch ein Crazy-Bar sein. - Jedenfalls sieht es nicht so gut aus, wenn plötzlich in einem Chaser eine Kanne UV macht oder Weiß. - Egal ob im Band- oder Disco-Betrieb.
Es gibt auch ein paar Chaser, die 1 oder 2 Kannen auf Weiß stehen lassen. Ich nutze dies nicht, ist aber erwähnenswert, da man - das Bar vor der Kapelle positioniert - so eine Frontlicht für die Mukker und ein Partylicht für die Tanzfläche, ausleuchten kann. (Allerdings würde ich mich als Mukker beschweren, dauerhaft ein grelles Kaltweiß im Gesicht zu haben, das mich auch noch sehr blass aussehen lässt, insbesondere wenn es eine Amber-LED im Gerät gibt! 100% Amber gemischt mit 30% KW ergibt vielleicht ein ordentliches Frontlicht:)
Chaser invers laufen lassen? - Geht leider nicht! - Wenn man also zwei Bars rechts und links nebeneinander stellt, dann laufen die Effekte meistens von links nach rechts, das ist aber oft nicht sehr harmonisch! Folglich wäre es schön wenn man im Master-Slave-Betrieb, das Slave-Bar invertieren könnte, dann würden die meisten Effekte viel besser wirken. Okay, ich habe dazu halt den "Slave" um 180 Grad gedreht, dann geht das auch. Aber Achtung! Wo steht der Bedienende und wo befindet sich der Infrarot-Empfänger? Zeigt der dann nach hinten, ist das beim Slave egal, nicht so beim Master. - Der Controller löst dieses Problem.
Das Zubehör incl. Tasche ist gut. Auch das 3m lange Netzkabel. Die Flugschrauben sind auch okay, obwohl ich es besser gefunden hätte, wenn diese verschiebbar wären.
Das Gerät arbeitet absolut leise, da keine Lüfter. - Prima!
Mit gut 12 KG finde ich es dann immer noch recht schwer.
Fazit:
Gut geeignet für kleine Bands, die ein kleines und schnell aufgebautes Lichtset suchen, das sich von "Geisterhand" steuert. Bestimmt auch gut für mobile DJs.
Diese Geräte, die so oder ähnlich nun schon ein paar Jahre auf dem Markt sind, wurden weiterentwickelt und im Programming verbessert. Trotzdem gibt es neben den vielen "Ja Gut" auch das eine oder andere "Aber", welches noch dringend verbessert werden sollte. Ich habe meine Einstellungen und Aufstellungen gefunden, so dass die Sache für mich rund läuft. Ich denke, so wird es auch Ihnen gehen, wenn Sie denselben Zweck verfolgen.