Nach langem Überlegen habe ich mir diese Octobans gekauft. Der Preis scheint anfangs sehr hoch für "nur" zwei kleine Trommeln, wie sich herausstellte war es die Investition jedoch wert.
Der Sound der Octobans ist sehr gut, jedoch schwer zu beschreiben, da man diese nicht mit Toms oder ähnlichem vergleichen kann. Aufgrund ihres kurzen, präzisen, knackigen Sounds kann man mit diesen v.a. in Tom-Grooves sehr gut Akzente setzen, ohne immer auf die Snaredrum zurückgreifen zu müssen. Man muss hierbei jedoch sagen, dass der Einsatz geübt sein muss, da dieser trockene Klang nicht immer passend ist. Somit sind die Octobans für eher experimentielle Musiker ein sehr schönes Spielzeug (meiner Ansicht nach auch für fast alle Musikrichtungen. Ich bin zum Beispiel im Melodic-Death-Metal tätig), jedoch muss man hier sicherlich Zeit investieren, um diese sinnvoll zu verwenden. Desweiteren sind die Trommeln mit einem Durchmesser von lediglich 6" eine schöne Zielübung :D.
Die mitgelieferten Felle sind dünn und klar, geben somit den gewollten knackigen Sound ab. Wenn man einen wärmeren Sound erzielen will, könnte man auch zweischichtige Felle ausprobieren. Der einzige Nachteil an den Mitgelieferten Fellen ist, dass schon nach paar mal bespielen aufgedruckte Schrift verwischt, jedoch ist dies nur eine kleine (für das Publikum nicht sichtbare) Schönheitssache.
Inzwischen bespiele ich Remo Emperor clear, welche man auch wesentlich tiefer stimmen kann und etwas wärmer klingen. Ich kann mir auch coated Felle äußerst interessant vorstellen, hab ich selbst aber noch nie probiert.
Die Verarbeitung ist äuserst robust. Die Kunststoffröhren machen einen sehr stabilen Eindruck, die Felle halten die Stimmung trotz starken Temperaturschwankungen in unserem Proberaum stabil. Den mitgelieferten Ständer sehe ich etwas als Problem an. Er ist zwar wirklich äußerst Stabil, gar keine Frage, jedoch meiner Ansicht nach sehr unflexibel desingt. Höhenverstellbar ist er nur mittels einer ausziehbaren Stange, was natürlich stabiler und billiger ist als zwei ineinander versenkbare stangen. Aber, vor allem angesichts dessen, dass nach dem Gelenk mit dem man den Winkel verstellt nochmal ca. 50 cm Stange kommen, ist der Ständer zu hoch. Selbst auf niedrigster Einstellung würden die Octobans etwa auf höhe meiner (zugegebenermaßen nicht besonders hoch hängender Becken) liegen. Ich selbst nutze ein Drumrack, was die sache auch nicht zwingend einfacher macht. Hierzu habe ich die ausziehbare Stange aus dem Ständer herausgezogen (was kein Problem darstellte). Dennoch hatte ich große Probleme die Octobans in das Set zu integrieren, da dieser Arm einfach nur ein Gelenk für 2 Trommeln hat. Es ist jetzt wirklich sehr schwer zu beschreiben wie ich das Problem am Ende gelöst habe, aber es ist auf alle Fälle unzufrieden stellend. Ich bin der Meinung, dass wenn man anstelle dieser aufsteck-spezial-halterung ganz normale serienmäßige Tomhalterungen verwendet hätte, es erstens nicht besonders viel teurer wäre (wenn nicht sogar billiger, weil man keine Spezialanfertigung machen müsste), und jeder Schlagzeuger könnte sich wenn er unzufrieden mit dem mitgelieferten Ständer ist immernoch Tomhalterungen nachkaufen und diese dann wirklich völlig beliebig am Schlagzeug anbauen.
Alles in allem bekommt man hier sehr gute Qualität zu einem teurem, aber meiner Ansicht nach noch angemessenen Preis.
