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Thomann 11AS 3/4 Europe Double Bass

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Thomann 11AS 3/4 Europe Double Bass
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Ausgezeichnet für Rockabilly
Christian057 22.01.2018
Ich habe mir den Bass nach einer Beratung der Thomann Fachabteilung gekauft. Ich spiele einige Jahre Bass und wollte nun Slappen am Kontrabass lernen, da ich Rockabilly sehr mag. Der Bass selbst ist hochwertig verarbeitet und bringt auch schon einen Parkettschoner mit.
Zunächst ist die lange Mensur des Kontrabasses vom E-Bass kommend ungewohnt, aber das gibt sich schnell, wenn man die Stellen an denen die Bünde sein sollten mit Hilfe eines Stimmgerätes markiert. Ich hatte zuvor schon einen Fender Frettless Jazzbass und einen Harley Benton Acoustic Frettless, so dass ich schon einen Eindruck hatte, allerdings sind die Dimensionen trotz 3/4 Mensur (die bei den meisten Kontrabässen ja nur ca 3 cm kürzer ist als bei der 4/4) gefühlt wesentlich größer. Aber das sind erstmal Eigenschaften die jeden Kontrabass betreffen.
Dieses Exemplar hier hat keine sichtbaren Macken oder Verarbeitungsfehler, die Farbe ist an einer Seite der Decke etwas Heller als am erst, aber ich finde das eigentlich schön, manch anderen kann das stören. Der Klang ist mit den von Thomann empfohlenen Presto Ultralight schön und kann auch gut ohne Verstärkung, allerdings sollte man sich bewusst sein, dass man mit dem Bass schon ordentlich hinlangen muss, wenn man mit A-Gitarren mithalten will.
Die Lieferung war problemlos, trotz dem dass eine Spedition das ganze auf einer Palette anliefern muss, aber die Mail die man von Thomann als Vorankündigung bekommt, sollte man mal gelesen haben, auch das hat Unterhaltungswert - aber das soll jeder selbst erfahren ;-)
Ich habe mich letztlich dahingehend beraten lassen, dass nur ein gesperrter Bass das Slappen aushält, ansonsten hätte ich einen Massiven oder Halbmassiven Bass genommen, da der sich unverstärkt nochmal kräftiger und voller anhört, aber schliesslich will ich ja, dass das Instrument auch lange durchhält. Wer weiss, evtl. packt es mich und ich kaufe mir noch einen Zweiten zum Aufnehmen und Swingen...
Das Einzig negative ist letztlich der Suchtfaktor, wenn einen das Kontrabassfieber gepackt hat.
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DM
Sehr gut
D.Ö Music 31.08.2020
Sehr Gut! Alles tip top!
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Erfüllt den Zweck
märkaar 04.07.2024
Es gibt kultige Instrumente und qualitativ herausragende, es gibt fabelhaft verarbeitete, best-klingende usw. usw. und es gibt zweckdienliche Instrumente. Und es gilt für jede(n) einzeln zu bewerten, wie sehr die Ansprüche und Bedürfnisse von dem neu erstandenen Instrument befriedigt werden, natürlich auch abhängig vom Preis.

Meine Anforderung war, einen K-Bass zu finden, der live und verstärkt in einer Cover-, Pop-, Rock-, Oldiesband die old-school Rock'n'Roll-Geschichten abdecken kann, für Jazzstandards herhalten muß, Country- oder Folkklassiker begleiten, oder auch mal experimentell für DuB-Songs das Fundament legen kann. Wie gesagt, das Ganze unter solchen Umständen wie schwitzig-heiße Keller-Lokale, sonnen-ausgesetzte Bühnen oder feucht-kalte Weihnachtsmärkte.

Ein sensibel ansprechendes, resonantes und aus besten Tonhölzern gebautes Instrument ist in solchen Fällen der denkbar falsche Partner. Ein solches besitze ich nämlich, und ich würde es nie (NIE!!!) den oben genannten Situationen aussetzen, wo ich jederzeit damit rechnen muß, daß mal jemand dagegen kracht oder die Feuchtigkeitsschwankungen ständiges Nachstimmen erfordern.

Also war klar, es muß ein äußerst robustes Instrument her, und da fiel die Wahl auf einen Sperrholzbass. Mir war dabei ein halbwegs klassisches Aussehen wichtig. Das kommt irgendwie elegant, zeitlos, ja fast schon seriös, und es paßt zu jedem Stil.
Ach ja, und handlich sollte es auch noch sein. Daher die Wahl eines 3/4 Basses...

Was soll ich (nach über einem Jahr) sagen? Der Thomann 11 AS hat die Aufgabenstellung mit Bravour gemeistert. Natürlich ließ ich ihn mir auf meine Spielbedürfnisse (Pizzicato, Jazz) von Thomanns Werkstatt einstellen (Danke, gut gemacht!), und ein K&K Tonabnehmer kam auch noch drauf.
Das Teil ist super! Akustisch klingt es absolut dürftig (ich glaube meine handgebaute akustische Bassgitarre klingt nicht viel leiser...), aber genau das ist ja die beste Voraussetzung, verstärkt keine Rückkopplung zu bekommen. Genial.
Ich lass das Teil hauptsächlich über einen Boss LS-2 (schaltet zwischen E- und Kontrabass) und einen Boss BC-1X zwecks Dynamikabgleich direkt in zwei Fender Rumble 800 Combos. Dazu könnte ich noch den ein- oder anderen Effekt switchen, vom Fuzz über Tremolo und Chorus bis zum Filter. Funktioniert alles und klingt tatsächlich richtig inspirierend und mächtig. Die Bandmitglieder müssen halt mitspielen...

Die Spielbarkeit ist absolut okay. Der (Buchen-)Hals ist zwar massig und damit etwas gewöhnungsbedürftig, aber das Ebenholzgriffbrett ist gut abgerichtet, und die Halsstärke ist zumindest vertrauenseinflößend. Dazu ist die 3/4-Mensur vom E-Bass kommend auch halbwegs intuitiv spielbar. Nichts sieht blöder aus, als wenn man die ganze Zeit aufs Griffbrett gucken muß, weil man nicht weiß, wo man gerade rumflutscht...
Die Mechaniken sind simpel, aber ohne Friktion zu stimmen. Der Saitenhalter ist auch aus Ebenholz, und der Steg ist zwar ebenfalls überdimensioniert, aber gut angeglichen. Volle Auflage auf der (Sperrholz-)Decke, kein Häuchen Luft dazwischen. Wirklich gut gemacht!
Die Randeinlagen sind echt, also nicht aufgemalt, und sauber ausgeführt. Die Holzauswahl der Furniere wurde mit Bedacht durchgeführt. Kein OMG!-Riegelahorn, sondern schlicht, mit leichter Flammung, auch die Fichten-Decke schön gleichmäßg. Der Lack mit dezentem Antik-Touch und sehr robust, dank Mattierung. Die Scheuer- und Schmier-Flecken kommen schon rein, das fügt sich dann gut zu einem Gesamtbild eines eingespielten Instruments...
Made in Europe heißt wahrscheinlich Rumänien, und dort gibt es Hersteller, die wirklich jahrzehntelange Erfahrung im Instrumentenbau haben!

Der Stachel ist von minderer Qualität. Der Gummi war schnell durch, also hab' ich mir den bewährten Wolf Parkettschoner (Die Gummikugel) draufgeschraubt. Hier ist sicher in Zukunft noch Bedarf zur Nachbesserung. Aber an sich hält das Teil, auch bei härterer Bühnenpräsenz. Drehungen oder andere akrobatische Einlagen lasse ich aber vorerst...

Fazit: meine Bands bekommen zum "normalen" Bassisten auch noch einen Kontrabass. All Of Me, King Of The Road, White Chris'mas, Walk The Line, Jailhouse Rock usw. klingen jetzt nicht nur authentischer, sondern kommen auch beim Publikum besser an. Plötzlich steht da wer mit der Hundehütte und presst die Walking Lines raus. Das taugt den Leuten, und alleine dafür war die Anschaffung goldwert.
Also, es kommt immer darauf an, was man mit seinem Instrument anstellen will, welchen Zweck man verfolgt. Dieses Instrument ist im besten Sinne zweckdienlich. Und dazu auch noch schön anzusehen.
Wo andere vielleicht einen mau-klingenden Sperrholzbass als höchst minderwertig empfinden (ich würde auch nie Kammermusik von Schubert bis Beethoven darauf spielen), können genau diese vermeintlichen Schwächen der Schlüssel zum Erfolg sein. Ich hab dafür kein Problem, mit dem 11 AS von Thomann auf eine Zeltfestbühne zu steigen oder in der Eiseskälte Winter-Wonderland zu spielen. Eine gute Figur macht man mit diesem Bass definitiv!!!
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