Ich spiele schon recht lang Gitarre, seit ungefähr 10 Jahren, ich habe jedoch bisher immer nur entweder E-Gitarren oder Westerngitarren benutzt. Jetzt wurde es für mich Zeit, dass eine Konzertgitarre in's Haus kommt.
Bestellt hatte ich ursprünglich die Ortega R-131SN, die mir aber vor allem durch die mäßige Verarbeitung des Halses und des blechernen Sounds doch recht schnell die Laune verdorben hatte. Zum direkten Vergleich habe ich dann die Yamaha CG192C bestell.
Bitte den Nachtrag unten beachten. Aber hier erstmal die ursprüngliche Bewertung (waren erst volle 5 Sterne):
Fassen wir kurz und knapp die wichtigsten, positiven Punkte zusammen:
+ wirklich gute Verarbeitung, keine Lackpatzer, keine scharfen Bundstäbchenkanten (das verkommt leider etwas zur Seltenheit wie ich feststellen musste), die Mechaniken arbeiten sauber, die Intonation stimmt - spitze Yamaha!
+ schöne Hölzer, ich kann natürlich die Qualität nicht direkt beurteilen, aber ein Ebenholzgriffbrett sieht eben doch immer wieder hochwertig aus, die Zederndecke hat eine schöne, gleichmäßige Maserung, es wurde ein schickes Palisanderfurnier ausgesucht und auch Palisandersteg und Mahagonihals fügen sich gut ins Bild ein. Ein echter Augenschmaus
+ der Sound ist, soweit ich das durch den Vergleich zur Ortega urteilen kann, wirklich gut. Ausgegleichen über alle Frequenzen, laut und durchdringend, aber auch (Zederntypisch) immer warm und "vollmundig", je nach Stück auch mal raumausfüllend.
Was etwas negativ auffälllt ist höchstens, dass die Gitarre manchmal etwas zum dröhnen neigt, also die Bässer etwas Überhand nehmen. Wer eher einen etwas filigraneren Sound möchte, wird hier denke ich nur bedingt fündig werden - die Yamaha langt definitiv zu.
Alles in allem bin ich doch immer wieder überrascht, welche qualitativ hochwertigen Instrumente man doch zum Mittelklassepreis bekommt. Natürlich wird die Gitarre nicht mit den großen Schwestern mitspielen können, aber für jemanden wie mich, der gerade erst anfängt mit Spielen einer Konzertgitarre, ist die Gitarre ein echtes Schätzchen.
Nachtrag und Abwertung:
Ich muss doch noch mal einen kleinen Nachtrag machen. Mittlerweile bin ich schon nicht mehr so zufrieden mit der Gitarre. Die Bundkanten sind doch nicht so fein gefeilt wie anfangs gedacht. Das macht in den meisten Fällen zwar keine Probleme, aber bei bestimmten Griffen nervt es eben doch, wenn es dann im unteren Bereich der Finger zwickt.
Was mich aber nun doch mittlerweile sehr stört, ist der Ton. Die Gitarre ist mir persönlich zu wenig... "akustisch" und trocken, sondern bei bestimmten Liedern sehr dröhnend, wodurch der Sound nach einiger Zeit auch richtig anstrengend wird. Es ist nicht so schlimm, das jetzt Frequenzen geschluckt werden, aber je nach Räumlichkeit macht es dann eben doch keinen Spaß, die Gitarre wirklich lang zu spielen, weil sie einfach nur "laut" ist, ohne direkt Volumen zu besitzen (ich hoffe es ist halbwegs verständlich, was ich meine). Werde die Gitarre also doch wieder zurückschicken und nach etwas anderem Suchen