So, das Yamaha YEP 621 S ist ein Instrument der gehobenen Mittelklasse, das durch sein Gesamtkonzept sicher überzeugt. Dennoch hab ich auch einige Kritikpunkte, die ich hier gern zur Sprache bringen möchte.
Zuerst muss ich sagen, dass das Instrument wirklich gut verarbeitet wurde. Wie man es bei anderen Instrumenten kennt, dass nach einem halben Jahr oder Jahr Lackierungsfehler sichtbar werden, ist bei diesem hier mal gar nicht.
Keine Lötstelle zeigt irgendwelche Mängel noch "schwarze Flecken" im Lack.
Wie es aber bei versilberten Instrumenten ist, ist dieses auch sehr anfällig gegen Wasserflecken. Die lassen sich aber mit Leichtigkeit wieder abpolieren oder sogar abwischen. Das heißt ziemlich guter Lack...
Nun zu der Mechanik: Man muss zuerst einmal sagen, dass dieses Instrument sehr plegebedürftig ist. Öl und Fett sollten im Vorratspack gekauft werden :)
Nein, ich meine wer öfter länger spielt, dem kanns schon mal passieren, dass er stündlich nachschmieren muss. Für die Stimmzüge braucht man kaum Fett.
Dennoch könnten die Ventile etwas leichtgängiger sein. Es empfielt sich ein Öl mit geringer Viskosität. Was mir auffällt ist, dass beim Zusammenbau der Züge es von Relevanz ist, wie fest man die Gewindestifte, also die Stifte zwischen Druckknopf und Zylinder anzieht, obwohl dies eigentlich nichts mit der Funktion zu tun haben sollte. Bei mir sind diese extrem locker, sonst würde das Ventil stocken. Wobei sie sich dann immer von selbst losdrehen.
Kommen wir zum eigentlich wichtigen, dem Klang. Warmer, voluminöser Klang in normaler Lautstärke. Aber auch mit Schärfe verleiert er nicht an Brillianz. Jetzt das Aber: Sollte man einmal die Lust verspüren alles wegsensen zu wollen, spielt das Instrument leider nicht mehr mit. Ab einem gewissen Druck und Luftmenge mach das Instrument sprichwörtlich zu. Diese Schwelle ist aber extrem hoch. Andere Instrumente würden hier schön längst krachen und schmettern. Hat also auch was gutes.
Die Intonation ist gut. Natürlich kommt es auf den Spieler an , trotzdem kann man sehr leicht intonieren. Eine alte Krankeit kommt auch zum Vorschein: Das erste Ventil ist wieder mal zu tief. An das muss man sich erst mal gewöhnen. (zur info: Kompensation aufpreis ca. 1500 €)
Die Ansprache ist auch gut. Es gibt zwar besseres, dafür muss man dann aber 2000€ mehr auf den Ladentisch blättern.
Zusammenfassend ist es so, dass dieses Euphonium mit seinem großem Bruder, dem YEP - 642 echt mithalten kann. Preiswert und überdurchschnittlich gut.
Ich bin sehr zufrieden.
Es kommt aber immer darauf an, wer das Instrument spielt !