Die Version ohne Tonabnehmer hatte ich schonmal da, um sie zu verschenken. Vorher hatte ich diese aber selbst über eine Weile ausprobiert.
Der angenehme sanfte Klang hatte es mir dann so sehr angetan, dass mir das Instrument nach dem Verschenken dann zunehmend gefehlt hat.
Also habe ich mir diesmal das Modell mit Tonabnehmer bestellt. Man weiß ja nie, was man damit mal anstellen möchte.
Mir ist aber auch schon aufgefallen, dass der Tonabnehmer beim Stimmen von Vorteil ist, wenn man kein Stimmgerät hat, das direkt über die Schwingungen am Instrument misst. Die hohen Töne nehmen meine Stimmgeräte mit eingebautem Mikrofon nämlich nicht so gut wahr. Über den Tonabnehmer in ein Stimmgerät geht aber einwandfrei.
Zum Spielen braucht man sich keine Sorgen machen, wenn man kleinere Hände hat. Eine gute Freundin von mir hat kleinere Hände und kommt wunderbar mit den Daumen bis in die Mitte des Instruments.
Durch die Aufteilung der Töne lassen sich einfache Akkorde sehr leicht spielen, da die Stufen 1, 3, 5 und auch 7 für jeden Grundton stets direkt nebeneinander liegen und mit einem Daumen alleine durch entlangstreifen angeschlagen werden können.
In der Anleitung steht zwar, dass man das Instrument mit nicht zu kurzen Fingernägeln oder zwei Daumenplektren spielen soll. Mit ein wenig Übung geht das aber auch gut mit kurzen Fingernäglen, indem man die Daumen etwas steiler stellt.
Die beiden Löcher an der Rückseite sind dafür da, dass man durch schnelles Auflegen und Wegnehmen der Finger ein Vibrato erzeugen kann. Mir gelingt das aber nur bei Akkorden hörbar. Bei Einzeltönen bekomme ich es nicht hin, dass man ein Vibrato wahrnehmen kann.
Mit Tonabnehmer habe ich es über einen Mesa/Boogie Rosette Acoustic DI-Preamp und einen Peavy ValveKing 20 (E-Gitarrenverstärker) inkl. einem umfangreichen Effektboard ausprobiert.
Beim E-Gitarrenverstärker war klar, dass Instrument und Verstärker nicht für einander gemacht sind. Trotzdem klang es ganz brauchbar. Allerdings ließen sich dort die Geräusche, die die Hände bei Bewegungen am Gehäuse erzeugen, nicht gut herausfiltern.
Aber wenigstens weiß ich jetzt, dass die Kalimba mit Tremolo, Echo und verschiedenen Halleffekten ganz gut klingt.
Am Rosette Acoustic Preamp lies sich da aber viel mehr für die Kalimba rausholen. Die möglichen Störgeräusche ließen sich alleine durch den Highpass-Filter stark minimieren.
Auffällig ist, dass die hohen Töne am Rand viel leiser abgenommen werden, als die tiefen Töne in der Mitte. Das lässt sich glücklicherweise durch den Equalizer an einem Preamp oder an einem Mischpult leicht ausgleichen.
Ein wenig schade für die Optik ist, dass die Ränder der Farbmarkierungen auf den blauen Zungen bei meiner Kalimba etwas schief sind. Das war bei der verschenkten Kalimba schöner gearbeitet gewesen.
Aber das macht den Klang nicht schlechter.