Der legendäre Klang der AKG Großmembran-Mikrofone hat Pate gestanden für die Konstruktion des C214. Mit Verzicht auf die Schaltmöglichkeit zwischen verschiedenen Richtcharakteristiken (sprich auf eine zweite Membran), die für meinen Anwendungen meist keine Rolle spielen, hat AKG ein Mikrofon geschaffen, das zu einem erschwinglichen Preis den großen Klang der AKG-Großmembranmikrofone bietet.
Beim ersten Einsatz im Livebetrieb habe ich meinen Kontrabass zusätzlich zum Pickup mit dem AKG C214 verstärkt und damit einen Klang erreicht, der sich mit professionellen Studioaufnahmen messen kann. Auch der Perkussionist meiner Gruppe hatte ein C214, über das er verschiedenste Instrumente spielte, die alle ihren charakteristischen Klang behielten und optimal von dem Mikrofon übertragen wurden. Beim Liveeinsatz vor einem relativ leisen Akkordeon ist das Mikrofon leider etwas rückkopplungsempfindlich, wenn das Akkordeon über die Monitore zurückgespielt wird.
Das Mikrofon klingt sehr präsent, was für eher dumpfere Schallquellen (z.B. Kontrabass) und natürlich für perkussive, transientenreiche Schallquellen (Percussion, A-Gitarren) günstig ist. Für Gesang bei eher hohen Stimmlagen tut das C214 sogar manchmal etwas zuviel des Guten. Im Vergleich mit einem AKG Perception 820T schneidet das C214 trotzdem besser ab, mit klareren Höhen und einer besseren Auflösung. Es ist schön, wenn man die Wahl hat! Ein Klangvergleich mit einem C3000 bei Gesangsaufnahmen hat die doch deutlich präzisere und nuancenreichere Aufzeichnung des C214 gegenüber dem C3000 aufgezeigt.
Bei der Abnahme der Gitarre zusammen mit einem AKG C451 B begeistert die Detailtreue des Gitarrenklanges und den Gestaltungsmöglichkeiten durch die kombinierte Abnahme mit einem Großmembran-Mikrofon nahe des Schallochs und einem Kleinmembran-Mikrofon am Halsansatz. Dadurch kann man sich den Wunschklang aus transientenreichen Höhen und fundierten Bässen beliebig zusammenmischen.
Beim direkten Vergleich zwischen meinem AKG C451B Stereopärchen und meinem AKG C214 Stereopärchen bei einem Konzertmitschnitt (Symphonieorchester) sind beide Ergebnisse sehr gut ausgefallen. Während das C451B einen sehr brillianten, höhenreichen Klang abliefert (durch die Verwendung von Sommer-Cables und einem SPL Vitalizer im Nachgang kam die Überhöhung der höheren Frequenzen sogar etwas zu stark zur Geltung, während früher mit normalen Kabeln die Überhöhung gerade angenehm und durchsichtig war), zeigen die Aufnahmen mit dem C214 etwas mehr Substanz und Bauch unten herum. Je nach Raumakustik und Klangkörper macht es also Sinn eher das C451B (bei eher dumpfer Akustik) oder das C214 (bei heller Akustik) zu verwenden, um die besten Stereo-Aufnahmen zu erhalten.