Gleich vorneweg ATV Cymbals sind wirklich unverschämt teuer, aber leider auch konkurrenzlos gut, insofern kann man sich bei ATV diese Preispolitik wohl erlauben.
Die Vorteile sind offensichtlich: Durch die (im Vergleich zu anderen Herstellern) wesentlich härtere Oberfläche ist das Spielgefühl wesentlich authentischer, die 360-Grad-Trigger erlauben (insbesondere beim Einsatz als Ride) auch unkonventionelle Spieltechniken, bei denen man auf herkömmlichen e-Cymbals schon mal an den Rand der Trigger-Zone (oder darüber hinaus) kommt.
Es gibt aber auch durchaus ein paar nicht zu vernachlässigende Kritikpunkte:
- Die von ATV für Roland Module angegebenen Trigger-Settings passen überhaupt nicht. Zumindest bei meinem TD-25 muss ich mit dem empfohlenen Settings geradezu auf das Cymbal eindreschen, insbesondere um die Bell anzusprechen.
- Die Bell neigt zu "Fehltriggern", wenn man sie zu weit innen trifft, statt der Bell hört man dann den Bow Sound. Das hat definitiv nichts mit dem Modul oder sonstigen Defekt zu tun, auf einem anderen Cymbal (gleiches Modell) an einem Original ATV-Kit mit Werkseinstellung konnte ich exakt das selbe Phänomen beobachten. Das scheint aber mit dem generellen Triggerverfahren für Ride Cymbals zusammen zu hängen, das bei Roland und ATV identisch ist, mein Roland CY-13R ist aber nicht ganz so anfällig für das "Bow-statt-Bell-Verhalten".
- Auf sehr leises Spiel spricht das Cymbal nicht (bzw. nur unzuverlässig) an (auch am ATV Modul). Vmtl. ist das ein Nachhteil des härteren Materials, jedenfalls reagiert mein Roland CY-13R spürbar sensibler.
Trotz dieser Unzulänglichkeiten mag ich mein aD-C16 nicht mehr hergeben, alle Cymbals (insbesondere Crash) gegen ATV auszutauschen wäre mir allerdings definitiv das Geld nicht wert. Der Mix aus Roland-Crash und ATV-Ride lässt sich m.E. prima spielen. Wer mit dem Platz kein Problem hat, mag vielleicht zum nicht so sehr viel teureren 18 Zoll greifen, technisch ist das m.W. nahezu identisch.