Zuerst hatte ich das Bari Hybrid 6 nach einem Kurzeinsatz auf einem Taiwan-Sopran hoch bewertet. Gespielt habe ich es danach selten, weil ich mich erst durch Soprane durchprobieren musste, um eines zu finden, das mir liegt. Jetzt habe ich eines (Yani CS 991), und so kam das BH6, mittlerweile etwas über 7 Monate bei mir, wieder zum Einsatz.
Intonation und Ansprache sind in Ordnung. Der Sound ist auch in Ordnung, ein gutes Allroundmundstück.
"Hybrid" ist so eine Sache. Das komplette facing, das leichte rollover usw. sind sämtlich aus Kunststoff. Lediglich der Schaft ist aus Metall und erhöht das Gewicht. Es spielt sich aber wie ein Ebonit Mundstück und klingt auch so.
"Hybrid" schafft aber auch das Problem, dessentwegen ich die Bewertung deutlich verschlechtern muss: Nach dem dritten Mal spielen auf dem neuen Sax (mit gut gefettetem Korken) verdrehte sich beim Abziehen des Mundstücks der Metallteil gegenüber dem Ebonitteil. Das wäre kein Problem, wenn nicht der Tisch bis zum Metallteil reichen würde. So aber musste ich nun versuchen, vor dem nächsten Spiel mit dem Bari Metallholm und Ebonitschnabel wieder so auszurichten, dass man das Blatt eben auflegen kann. Das ist gar nicht so leicht, und vor allem ist es nicht dauerhaft. Ich muss jetzt vor jedem Spiel die beiden Teile erneut ausrichten, da sie sich immer wieder verdrehen. Das ist natürlich untragbar, und ich werde das reklamieren, auch wenn die 6-monate "Garantiefrist" überzogen ist.
Fazit: Die Hybrid-Konstruktion bringt keine wesentlichen Änderungen im Klang, schafft aber durch schlechte Verarbeitung Probleme. Es ist eben ein zweiteiliges Mundstück, und darunter leidet die Stabilität. In dieser Preisklasse hätte ich besser zu einem reinen, hochwertigen Ebonit-Mundstück greifen sollen.