Hallo Musiker/Producer,
und Vorab: Ich würde "The Orchestra" wieder kaufen!
Es gibt wohl nicht den typischen Anwender/Zielgruppe für das Programm "The Orchestra". Dieses Teil kann man sowohl als "DAWbasierter"-Hobbymusiker, welcher sich ein orchestrales Soundfarbengeschehen oder ansprechende Orchester-Einzelinstrumentierung für seine Tracks wünscht, wie auch als professioneller Musik-Producer mit epischeren, orchestralen Musiksoundvorstellungen, einsetzen.
Bedienbarkeit:
Die Macher von "The Orchestra" haben sicher versucht eine einfache Handhabung zu generieren. Und angesichts der relativen Komplexität des möglichen Soundgeschehens, ist ihnen das aus meiner Sicht auch gelungen. Dennoch fehlt mir noch mehr der Tribut an das menschliche Intuitive und das Hineindenken in einen Musiker, der das Ding nicht geschaffen hat. Wunderbare Sound-Performance-Settingebenen, wie beispielsweise die "MAIN-ENGINE-MIXER" Ebenen, wo individuellste Soundvorstellungen generiert werden können, sind einfach prima!
Für das Finden des tonalen Grundgeschehens aber, bzw., erst einmal die Möglichkeit zur anfänglichen Identifikation eines Sounds und dessen Verknüpfungsmöglichkeiten, fehlt mir persönlich jedoch eine Art "Weltkarte". Es müsste eine zentrale Visualität und intuitive Ansprachsmöglichkeit dafür geben. Eine Generalübersicht! Stattdessen kämpft man irgendwie ständig mit Verzeichnissen und Unterverzeichnissen und stochert probierender Weise in allen möglichen Sounds und Settings herum, um dann eher zufällig etwas passendes zu finden.
Sound:
Da ist wirklich etwas gelungen! Und ja, natürlich ist Sound immer relativ. Die Sounds sind jedoch engagiert, organisch und qualitativ. Da lässt sich einiges damit tun. Man muss sich überlegen, dass man für unter 300,- Euro etwas bekommt, dass echt als produktionswürdig (durchaus auch für anspruchsvolle Producer) einzusetzen ist.
Installation:
Nix für Faule ;-) ... also ... einmal so gesagt: Wer mit DAW arbeitet ist ja konditioniert! Grundsätzlich aber möchte ich Kunde darüber tun, dass die Installation und das "Darum herum" eine elende Zumutung ist! Früher gabs ne Install-CD! HEUTE ... muss man sich erst da hinten anmelden, danach da ... hier ein Account eröffnen ... da etwas eingeben. Und man muss Native ... ich will gar nicht weiterreden. Drama! Betrifft aber im Prinzip mittlerweile alle Programme dieser Art.
Rechner/Auslastung:
Uiuiuiiii....! Ich selbst arbeite auf einen derbe guten High-End Rechner absolut neuester Generation, extra nur für Musikproduktion. Und selbst dieser Rechner musste schon irgendwie ein bestimmtes Setting von mir bekommen. Also, es kommt natürlich auch darauf an, wie viele Sounds man miteinander kombiniert und wie hoch man das alles schraubt, denn je höher die Anforderung, desto höher die CPU-Auslastung! Die CPU ist bei mir aber erst einmal in die Twilight-Zone jenseits von Gut und Böse geschossen. Zunächst hört man eben ein Knistern und Knacken beim Abspielen des Sounds. Dann schaut man wie ohnmächtig auf die CPU-Belastung* (*jene ist direkt bei "The Orchestra" im "Soundfenster" zu sehen) und erschreckt sich erst einmal. Manche Rechner produzieren eben schon bei 35-40% Abbrüche, andere laufen noch bei 90% tadellos.
Das Allerwichtigste: Bluetooth AUS! W-LAN AUS! Alles AUS was stört! Systemeinstellungen des Rechnersystems auf "Höchstleistung" stellen! Und ganz wichtig: Die beste Rechenleistung eines Systems ist nichts wert, wenn das Einstellungs-Setting schlecht ist.
Ja, soweit von mir ;)
Viele Grüße,