Ich spielte Jahrzehnte auf einem 6-1/2 AL von Tilz. Für die Baritonstimme im Verein für mich langezeit das ideale Allroundmundstück. Da ich in der Zwischenzeit auch in einer böhmischen Kleinformation die Tenorstimme spiele, kam ich nach längeren Spielereien öfters an meine Grenzen und musste mich oftmals quälen, denn für dauerhaft in hohen Lagen ist das 6-1/2 AL nicht so geeignet.
Zwischendrinn probierte ich erst ein 12C von Stölzl. Dieses Mundstück geht saugut in die Höhe, aber der Ton war leider auch entsprechend dünn. Außerdem war ich damit immer eine Spur zu hoch, so dass ich recht weit mit dem Hauptstimmzug raus musste. Insgesamt, gerade wegen des äaußerst günstigen Preises, nicht schlecht, aber nicht mein Problemlöser.
Also wandte ich mich an die Experten von Thomann. Nach Schilderung meiner Probleme und meines Anforderungssprofils empfahl mir das Brass Team das 1B und das 2B aus der "Prof. Daum Serie" von Tilz. Diese beiden Mundstücke habe ich dann auch zum Test bestellt.
Beide Mundstücke ermöglichen eine sehr gute Ansprache in allen Lagen. Die Töne rasten hervorragend im Staccato und Legato ein, leise hohe Passage sind damit auch weitaus weniger mühevoll und verlieren ihren Schrecken. Der Ton ist in der Höhe und Tiefe voll und rund (das 2B eine ganze Ecke voller, wie das 1B, was wohl am tieferen Kessel liegt). Für Höhen über das C3 hinaus muss man allerdings auch schon ziemlich Gas geben (von alleine und ohne tägliches üben geht es halt nicht und das ist auch gut so), aber man quält sich längst nicht so, wie mit einem 6-1/2.
Ich habe das 2B behalten und meine Entscheidung bisher nicht bereut. Für fortgeschrittene Baritonisten mit einem gewissen Anspruch, die sich öfters auch mal in der Tenorlage aufhalten oder gerne mal oktavieren, ein sehr, sehr gutes Mundstück. Auch das 1B ist ein sehr gutes Mundstück. Nachteil ist hier der dünnere Ton, vor allem in mittleren und tieferen Lagen. Einfach mal beide ausprobieren.