Habe das Forestone MS gegen ein Legere Signature 2.0 getestet.
Das Blatt ist ganz glatt und ebenso glatt an der Kante. Beim ersten Antesten war ich enttäuscht, weil es mir viel zu hart erschien und die Ansprache mittelmässig war.
Dann habe ich an der Ligatur rumgetestet. Ich verwende ein ESM-Mundstück mit normaler Bahnöffnung 1,6 mm.
Fazit: Man muss das Blatt eher etwas kürzer als bündig, auf jeden Fall nicht überstehend einlegen, dann Ligatur weit aufschrauben, dass das Blatt möglichst weit hinten am Mundstück fixiert ist.
(Beim Legere mache ich beides umgekehrt.)
Dann gings richtig ab:
Sehr gute Ansprache und insbesondere in den tiefen Lagen hat man einen weicheren und runden Sound (besser als das Legere, was im Vergleich rauher klingt). In den hohen Lagen bekomme ich einen runden und klareren Klang.
Vom Sound her für mich eine klare Verbesserung gegenüber dem Legere, aber der Sound ist ja auch Geschmacksache.
NOCHWAS: Ich habe den Eindruck, dass das Blatt nach kurzem Einspielen etwas weicher wird und zwar durch die Körpertemperatur und dann noch besser geht. Die Feuchtigkeit kann es nicht sein, weil es ja keine aufnimmt.
Diesen Effekt habe ich beim Legere nicht, das von Anfang bis Ende gleich reagiert. Auch brauche ich beim Forestone etwas mehr Druck.
Fazit: Ein Blatt nahe an den Holzblättern nur mit allen Vorteilen des Kunststoffblatts. Es soll sehr lange halten, man hat nicht den Zirkus mit der Feuchtigkeit und der Varianz bei den Holzblättern. Für 20 EUR daher für mich auch ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis.
Nachbewertung am 22.5.21:
Nach wie vor finde ich das Blatt sehr gut! Es liefert einfach einen feineren Sound als das Legere Signature, ist jedoch anstrengender zu spielen und nach längerem Üben tue ich mich mit den hohen Tönen schon recht schwer und man muss darf beim Zungenstoß nicht nachlässig werden.
Für Easy Blowing, gerade wenn ich was Jazzigeres spiele, wechsle ich daher gern mal auf das Signature.
Müsste ich mich jedoch entscheiden oder ein besonders emotionales Stück spielen, klingt das Forestone für mich einfach besser.
Da sich Emotionen nicht objektivieren lassen, bleibt es eine persönliche Entscheidung. Die Ansprache dagegen ist aus meiner Sicht schon objektivierbar. Hier sind aber beide Blätter ähnlich gut.