Das Folgende bezieht sich auf die gemeinsamen Eigenschaften der Blätter S, MS und M der Marke "Forestone Black Bamboo". Ich bin es gewohnt, mit einem starken Vibrato zu spielen. Mit diesen Blättern ist das so gut wie unmöglich. Der Ton ist unbeweglich und im Verhältnis zum Blasdruck sehr leise. Für die Jazzmusik (zumindest des alten Stils) sind diese Blätter also ganz klar ungeeignet. Vermutlich eignen sie sich umso besser für symphonische Musik; ich als Nicht-Symphoniker kann das allerdings nicht beurteilen.
Ich gebe zu, daß mich ein ästhetischer Aspekt, nämlich die schwarze Farbe, zum Kauf bewogen hat. Bis dahin sah ich in den (ebenfalls schwarzen) "Plasticover" von Rico alle meine spieltechnischen Wünsche erfüllt. Da gibt es nur ein Problem: die Beschichtung geht auf der Lippenseite ziemlich bald ab, das heißt, sie kriegt zunehmend Löcher, besonders, wenn man ab und zu versucht, die Speichelspuren abzukratzen. Die Haltbarkeit der Plasticover ist also spürbar begrenzt.
Was die Starrheit der "Black Bamboo"-Blätter betrifft, so konnte ich durch Abschleifen teilweise Abhilfe schaffen. Der Hersteller erwähnt und empfielt auf seiner Netzseite diese Möglichkeit ausdrücklich. Nur erfordert diese Maßnahme Geschick und ist mit Risiken verbunden. Im Ergebnis habe ich das Blatt MS durch ungeschicktes Feilen verdorben; auch durch Abschneiden und erneutes Abflachen konnte ich das Blatt bis jetzt nicht retten. Das S ist jetzt dünner und leiser als die Nr. 1 von Rico Plasticover, aber immer noch nicht ganz so flexibel. Das M entspricht jetzt in Klang, Lautstärke und nötigem Blasdruck etwa dem Rico-Blatt Nr. 1 oder 1 ¹/², ist vielleicht eher noch besser. Unter Anderem ist die Neigung zu Quietschtönen minimal. Um kräftigere Töne zu erzielen, müßte ich es, in Anbetracht der nötigen Nachbehandlung, vielleicht noch mit den stärkeren Blättern (MH, H) der Black Bamboo-Serie probieren.
Eigentlich hätte mich der Hinweis vom "erhöhten Widerstand" vor der anfänglichen Enttäuschung bewahren können, und ebenso der Hinweis in der Beschreibung vom "White Bamboo": "Der Sound ist flexibel, ausgeglichen aber heller und obertonreicher als die Black Bamboo."
Fazit: Diese Blätter sind vermutlich interessant für symphonische und Kammermusiker. Wer gerne jazzt, also den Ton moduliert, muß mit Feile oder Teppichmesser nacharbeiten.