Die Bequemlichkeit:
Kein MIDI-Keyboard einschalten (obwohl das VPC 1 super ist !) - keinen Rechner hochfahren - keine Software starten - keinen Sound auswählen ... und wenn die MIDI-Verbindung nicht erkannt wurde, den ganzen Prozess von vorne starten.
Das ist beim DG 30 von Kawai sooo entspannend: Einfach nur einen Knopf drücken und los spielen !
Der Klang:
Die Piano-Klänge sind sehr sauber gesampelt und bieten sozusagen eine puristische Wiedergabe. Zu anfangs war ich trotzdem irgendwie unzufrieden: Der eine Sound war zu weich - der andere zu hart - ein dritter zu "trocken" usw..
Dann habe ich angefangen, die Bedienungsanleitung zu lesen und den Dual-Layer-Modus entdeckt. Somit habe ich verschiedene Piano-Sounds übereinander gelegt und bin inzwischen hellauf begeistert ! Nun habe ich genau "meinen" Klaviersound gefunden, der mich jedes Mal aufs neue beeindruckt. Durch das Mischen der beiden Sounds hat das Piano eine Art "Temperatur" und Lebendigkeit erhalten, ohne dabei in irgendeine übertriebene Effekthascherei abzudriften. Wunderbar !
Die Möglichkeiten:
Riders On The Storm - vermutlich kennt jeder Keyboarder das Solo von Ray Manzarek. Beim Abwärtslauf (der den Regen symbolisiert) wird die rechte Hand durch das Sustain-Pedal geschickt. Mich hat das bisher immer genervt, dass der Basslauf der linken Hand mit dem Drücken des Pedals auch das Sustain erhält und der Sound dadurch zu einem einzigen Brei vermatscht.
Das DG 30 bietet hier eine tolle Lösung:
Auf der Tastatur kann an beliebiger Stelle ein Splitt-Point gesetzt werden.
Für den linken Tastaturteil sucht man sich nun einen schönen Bass-Sound aus - für den rechten Teil den E-Piano-Klang seiner Wahl.
Das DG 30 ermöglicht jetzt in den Einstellungen, das Sustain nur auf den rechten Tastaturteil zu legen.
Somit kann man mit der rechten Hand den Solo-Lauf allein durch das Sustain schicken, während in der linken Hand der Bass schön trocken weiter läuft. Optimae !
Und dies ist nur ein Beispiel von den vielen Einstellungsmöglichkeiten, die uns das DG 30 anbietet.
Der Verstärker:
Das Kawai kommt im Vergleich zu anderen Pianos dieser Gattung mit "nur" 2 Lautsprechern aus, die allerdings gleichzeitig nach oben und nach unten strahlen. Ich weiß nicht, woran es liegt ... vielleicht an der Bauweise, vielleicht am Holz oder an der edlen Lackierung ? Auf jeden Fall klingt das unglaublich gut. Der Klang ist sehr voll, aber trotzdem klar und transparent.
Vielleicht wird dem ein oder anderen der Klang etwas zu basslastig erscheinen - das lässt sich in den Einstellungen natürlich ändern.
Aber ganz ehrlich ? Ich mag das !
Beim Spielen überträgt sich die Vibration der Lautsprecher auf die Tasten und man bekommt das Gefühl, die Vibration der Flügelsaiten zu spüren.
Ein Fake ? Ja - aber ein ganz wunderbarer :-)