Ein kurzer Gedanke vorweg:
Viele Hersteller werben mit der Vielseitigkeit Ihrer Geräte.
Hilft das dem Musiker, der vielleicht nur den einen - perfekten - Sound will? Oder ist das eher nützlich für die
Firma, die dann ein und dasselbe Produkt an Country Picker, Death Metaller und alle in between verkaufen kann?
Deshalb muss ich Robert Keeley loben, der eine so spezielle
Tretmine an den Start bringt, die vielleicht 3% der Gitarristen interessiert... z. B. mich!
Rockabilly Echo in der LoFi-Version ist hier das Thema:
Das Pedal hat vier Potis und einen Mini-Switch.
Die Regler unten links (Hall Intensität) und unten rechts (dry/wet Mix) ändern Ihre Funktion beim switchen nicht.
Aber links und rechts oben tut sich was!
Im 600-Modus: Time, Repeat.
Im Sun-Modus: Delay, Modulation.
Im Room-Modus: Pre-Delay, Tone Control.
Wie klingt's?
600: Tolles Delay, sehr LoFi. Die Repeats werden sofort dumpf, etwas Verzerrung ist dabei. Und m. E. ein Kompressor der das Anschlagsgeräusch betont.
Dazu noch ein heller, kurzer Raumhall. I like!
Sun:
Klingt boxy und nasal, mit einer Wiederholung.
Die Modulation empfinde ich als unbrauchbar aufdringlich.
Room:
Kein Delay mehr, aber ein Raumhall mit Pre-Delay, Tone,
Decay und Mix. Einfach, aber gut klingend.
Solange man den Hall (gilt für alle 3 Modi) nicht zu sehr aufdreht - dann wird er arg schepperig.
Die Verarbeitung ist tadellos, aber trotz meiner positiven Meinung geht das Pedal retour. Den Hall brauche ich nicht unbedingt und das LoFi-Delay kann ich mit meinem TC Mini Flashback auch annährend nachbilden.
Und das für unter 100 Euro. Sorry, Robert.