Ich war auf der Suche nach einem Jazz Ride, welches viel wash hat, der Stick ?Ping? jedoch nicht verloren geht; und genau das bekam ich mit dem Meinl Byzance 24? Big Apple Dark Ride.
Zunächst war ich skeptisch, da ich vorher nur 22? Becken gespielt hatte. Ich befürchtete, dass das Becken auf Grund seiner Größe schnell anfängt stark zu vibrieren und man an Kontrolle verliert. Das stellte sich jedoch als Fehleinschätzung heraus.
Egal wo man das Becken spielt erhält man eine schöne Stickdefinition, die mit einem angenehmen wash untermalt wird. Wer im Swing und Jazz gerne auch mal sein Ride als crash nutzt oder es während des Spielens crasht, kann dies auch mit dem 24? Koloss tun. Durch seine Verarbeitung und den sehr trockenen Sound erhält man deshalb auch einen dunklen, trockenen crash Sound, der, finde ich, Geschmackssache ist.
Ich hatte dieses und zwei weitere Rides von Meinl zum Test bestellt und mich schließlich für das 24? Big Apple Ride entschieden. Auch wenn es keine leichte Entscheidung war, gab es letztendlich ein paar Eigenschaften, die für mich klar machten, dass das das richtige Becken ist.
Erstens verliert man bei diesem Becken nicht an Klang oder Stick-Response, wenn man es leise spielt. Da ich in einem Jazz-Trio spiele war das ein Punkt, den ich im Kopf hatte, als ich die Becken testete.
Zweitens bleibt es bei jeder Spielweise immer noch ein Ride. Ich hatte zuvor die Erfahrung gemacht, dass dünne 22? Ridebecken, gerade bei fast swing, zu sehr verwaschen und schon fast wie ein Crashbecken klingen. Das hatte ich bei dem 24? Dark Apple Ride nicht.
Und drittens überzeugte mich das Meinl Byzance 24? Big Apple Dark Ride, weil der eigene Ton (Pitch) des Beckens nicht zu prägnant ist. Bei den anderen Testbecken kam durch Stick ?Ping? und wash immer noch der eigentliche Ton des Beckens durch. Dies ist, denke ich, erneut Geschmackssache, jedoch viel mir dieser eigene Pitch des Beckens öfters beim Spielen zu Play-Alongs negativ auf. Das 24? Dark Apple Ride verbirgt den eigenen Ton hinter Stick ?Ping? und wash, weshalb es gut im Band-Kontext angewendet werden kann.
Der einzige Punkt der bei diesem Becken eventuell etwas kurz kommt ist die Kuppe des Beckens. Diese kann sich zwar gut im Verhältnis zum Becken durchsetzen, falls es jedoch, wie z.B. bei Latin Musik, zu lauten Grooves kommt, wo sich die Kuppe durchsetzen muss, ist sie etwas leise und man muss sich daran anpassen. Dennoch klingt sie gut und, wie schon in der Beschreibung steht, ist dieses Becken ja auch für den traditionellen Jazz gedacht und nicht für den Latin Bereich ;)
Um ein kurzes Fazit zu ziehen: Ich habe mich sofort in dieses Becken verliebt, da es eine perfekte Gewichtung von Verwaschenheit und Stickdefinition und -feel hat. Man kann es leise und laut spielen und wer will kann es sogar crashen. Die kleine Kuppe des Beckens kann sich zum Becken durchsetzen, zum restlichen Set wird?s etwas schwieriger. Alles andere hat mich jedoch zu 100% überzeugt, daher absolute Kaufempfehlung für alle, die im Jazz Bereich, ob in Big Band oder kleiner Besetzung, tätig sind und ein adäquates Becken suchen!