Am Anfang ist man ja schon skeptisch: nur 45 Watt, minimales Tonestack - reicht das, braucht man das? Ja, das Teil ist sehr gut durchdacht, klingt hervorragend und lässt sich vielfältig einsetzen. Schon mit allen Reglern auf 12 Uhr zeigt sich die tolle Qualität des Preamps, das klingt rund und kraftvoll (aber nicht HiFi!). Mit Schalter auf "FR" eher neutral mit warmen Mitten - wie eine Markbass 4x10. Auf "Vint" mit Mittenloch, zurückgenommenen Höhen und ordentlich Druck im Bass - wie eine Ampeg 8x10. Mit Depth, Woof und Snap lässt sich der Sound dann wirklich optimal verbiegen - wenn auch nicht extrem, dafür klingt es immer anständig. Selbst Gain und Master kann man voll aufdrehen, die dann entstehenden Verzerrungen klingen sehr musikalisch (und besser als alle meine Bass Overdrives). Dann hat der Amp auch genügend Power, um mit ausreichend bereitgestellter Membranfläche einen Proberaum oder einen kleinen Club ordentlich zu beschallen. Er kann sich genau so gut durchsetzen wie der TC BAM200, klingt aber eine Klasse besser. Auch der umschaltbare Kopfhörer- und DI-Ausgang klingt in beiden Modi erstklassig (und hat ordentlich Pegel). Allerdings wirkt sich der Master-Regler auch auf den DI-Ausgang aus. Gut zu wissen: 1, Der Send-Ausgang läuft auch ohne Return...da kann man einen weiteren Amp-Monitor mit dem tollen Preamp-Sound "bedienen" und weiterhin den DI und Poweramp verwenden. 2. Wenn man den Send-Ausgang nicht nutzt, wird das Signal am Return-Eingang 50/50 mit dem Preamp-Signal gemischt...hier ist er, der oft als fehlend kritisierte Aux-In! Auch ideal, um Fuzz- und Overdrive-Pedale einzuschleifen, wenn man das Signal schon vor dem Input splittet. Kein Nischenprodukt, sondern wirklich ein alltagstaugliches "Musician's Tool", dass sich für viele Einsatzmöglichkeiten uneingeschränkt empfiehlt.