Schagerl James Morrison Trp. JM1-S

Die Töne rasten von tief bis hoch sehr gut ein. Die Ventile sind super geschliffen und laufen bereits von Anfang an tadellos. Man hat auf der Schagerl ein leichtes, offenes Spielgefühl, was durch einen leichten Widerstand unterstützt wird. Die Trompete ist auch in den höheren Lagen offen und lässt sich auf eine längere Distanz sehr gut blasen. Der Klang ist, bedingt durch den Goldmessingschallbecher/-mundrohr, in den tieferen und mittleren Lagen recht kernig (Bach ähnlich). Von daher ist sie auch für den Jazz Bereich gut geeignet. Ich habe die Trompete in verschiedenen Orchestern (Musikverein, Klassikquintett, Volksmusik) getestet. Hier war sie aufgrund des hellen, strahlenden Klangs einfach zu dominant und hat sich nicht in das Orchester eingefügt. Von daher ist sie eher für den Einsatz in der Big Band als Lead Trompete oder für den solistischen Bereich geeignet. Wer eine Trompete für Jazz oder Big Band sucht, der ist mit der Schagerl Trompete James Morrison JM1 bestens bedient.

Da ich von Schagerl sowohl die „James Morrison Bb GB SP“ als auch die „James Morrison JM1-S“ habe, dachte ich mir, dass ich mal einen kurzen Vergleich schreibe.
Vorne weg: Obwohl beide Instrumente den Namen „James Morrison“ tragen, handelt es sich nicht um eine günstige und eine edle Version des gleichen Instruments. Die beiden Trompeten haben in mancher Hinsicht recht unterschiedliche Charaktereigenschaften.
Zunächst mal die Äußerlichkeiten: Die James Morrison Bb ist extrem fein verarbeitet und unglaublich schön poliert. Ich glaube besser geht nicht. Da kann die JM1 nicht ganz mithalten, obwohl sie natürlich auch qualitativ sehr hochwertig ist.
Jetzt zum Spielverhalten: Die James Morrison Bb hat eine sehr leichte und gleichmäßige Ansprache über den gesamten Tonbereich. Insbesondere in den höheren Registern spricht die James Morrison Bb etwas besser an als die JM1.
Die James Morrison Bb hat im Vergleich zur JM1 auch eine bessere Intonation und ein stärkeres „Einrasten“ der Töne.
Der Klang der JM1 hat der deutlich mehr Schärfe. Und wenn man möchte, kommt bei der JM1 auch mehr Sissle.
Beide Trompeten zeichnen sich dadurch aus, dass man sie sehr fein von extrem leise bis sehr laut steuern kann. Diesbezüglich finde ich die JM1 sogar etwas besser als die James Morrison Bb. Für die JM1 brauche ich aber etwas mehr Luft. Beide Trompeten spiele ich übrigens überwiegend mit einem Yamaha Allen Vizzutti-Mundstück (flacher Kessel).
Die JM1 ist von der Präzision der James Morrison Bb zwar etwas entfernt, aber nicht sehr weit, was sie zum klaren „value for money“-Sieger macht.