Da das Teil recht neu ist und noch nicht bewertet wurde, hau ich schon mal vorab was raus, damit man sich vielleicht etwas orientieren kann:
Als Gitarrist, der meist solo akustisch unterwegs ist, fand ich dieses Gimmick recht witzig, als es hier bei Thomann unter den Neuheiten vorgestellt wurde. Die Clips von Schlagwerk waren sehr verlockend. Also habe ich das mal ausprobiert. Mir gefiel für meine Instrumente die dunkle Hartcoal-Optik am besten.
Thomann hat inzwischen seine Weihnachtslethargie abgelegt und die Ware kam wie sonst gewohnt sehr flott. Vom Hersteler schön verpackt in einem vorne offenen Karton, der das Anspielen des SamJam ermöglicht. Hierzu wurde das SamJam auf die schön dekorative Metalldose draufgeklebt, mit den beiliegenden "adhesive-Pads". Hier der große Mangel: Beim Ablösen des SamJam von der Metalldose blieben drei der vier Pads direkt mal an der Dose und nicht an dem Gerät hängen. Also die drei alten Kaugummis, die verdächtig exakt nach handelsüblichen Uhu Patafix aussehen, abgeknibbelt, in Form gedrückt und wieder auf die extra aufgerauhten Stellen am SamJam gepappt. Damit kann man das Teil tatsächlich wie beschrieben leicht an jedes Instrument dranheften und auch leicht wieder abnehmen. Am Instrument hält es nach ersten Versuchen sehr sicher, es fällt bestimmt nicht so schnell ab. Das Abnehmen des SamJam geht auch recht einfach - wie gesagt: des SAMJAM. Denn die Klebekissen bleiben fast immer an der anderen Oberfläche hängen und müssen extra abgepiddelt werden. Wie sich der Kleber auf Lack oder sonstige Oberflächen auswirkt, kann ich noch nicht sagen. Bei den kurzen Versuchen hat sich noch nichts verfärbt o.ä. Aber ich würde das Teil ganz sicher nicht längere Zeit auf einem Instrument kleben lassen.
Auf meinen Gitarren findet sich genug Platz zum Positionieren des SamJam. Auf meiner Tenor-Ukulele und meinen Mandolinen ist das aussichtlos, dafür ist das SamJam einfach viel zu groß.
Die Optik des Gerätes ist Geschmackssache. Der Metallkorpus ist mit einem dünnen Holzfurnier überzogen, mir gefällt das ganz gut. Die Form ist gewöhnungsbedürftig, da geht bestimmt auch was anderes, ist aber momentan halt so vorgegeben. Sieht etwa so aus wie ein Schlagbrett... naja.
Der Klang ist bei weitem nicht so laut, wie ich mir das vorgestellt und gewünscht habe. Zwar fungiert der Korpus der Gitarre tatsächlich als Klangkörper und Verstärker, aber viel lauter als alleine wird das SamJam dadurch nicht. Und der Snare-Effekt ist auch viel geringer als erwartet. Man muss schon sehr genau und fest auf die Schlagfläche treffen, um da einen entsprechenden Effekt zu erzielen. Insgesamt erfordert das SamJam sehr viel Übung bzw. gar eine vollständige Umstellung des Spiels. Das war mir zwar grundsätzlich klar, aber SO sehr auch wieder nicht.
Auf meiner 12saitgen geht das SamJam lautstärkemässig unter, da macht eine Stompbox oder ein Shaker auf dem Fuß mehr Spektakel.
Auf ner Dreadnaught ist das relativ passend, auf ner Konzertgitarre geht das meiner Meinung nach gar nicht.
Fazit:
Abzug gibt?s für die Befestigung, da muss sich noch was tun. Die Lautstärke ist mir persönlich zu gering. Die Form finde ich auch suboptimal.
Punkte gibt?s für die Originalität und die Qualität des eigentlichen SamJam. Ich bin gespannt, was da so experimentierfreudige Musiker wie z.B. Walk off the Earth mit anstellen können.
Es ist definitiv eine Erweiterung der Möglichkeiten für einen Perkussion-spielenden Gitarristen.
Aber Schlagwerk (oder die Konkurrenz) kann hier noch viel verbessern...