War auf der Suche nach einem Pickup, welches ich ggf. "mal einhängen" kann, ohne dass ich an den wertvollen Gitarren rumbohren und schrauben muss. Darüber hinaus wollte ich einen "anderen Sound", als die üblichen Piezo-Abnehmer.
Der Sound ist bekanntermaßen Geschmackssache und schwer zu beschreiben. Am besten, man hört sich mal Eric Bibb an. Ich denke, er benutzt auch einen aber ohne Ergänzung mit kleinem Micro. Das integrierte Micro kann den dumpfen Grundsound (Humbucker halt) etwas brillianz beimischen. Auf 6-7 Uhr gefällt es mir am besten, da der Microanteil dann eher subtil den Sound auffrischt. Zuviel Microanteil erhöht die Gefahr der Rückkopplung und klingt dann auch "zu hohl" für meine Ohren.
Aber: Durch das Micro sind dann auch percussive Aktionen auf dem Sechsaiter möglich!
Was den Sound angeht, bin ich sehr zufrieden.
Portabilität / Engineering
Was diesen Punkt angeht, bin ich enttäuscht. Die Sache mit dem "mal eben bei Bedarf ein ein Pickup ins Schalloch hängen" ist meiner Meinung nach nur Theorie. Denn zum einen ist die Tiefe schon ganz ordentlich. Lt. Anleitung soll man alles Saiten entfernen. Es geht auch mit etwas gefummel, wenn man drei Saiten komplett löst und beiseite drückt. Hierbei fällt das ganze Pickup dann auch schon mal ins Schalloch. Das fest verlötete Kabel ist lang genug, um es ggf. am Endpin zusammen mit Gurt sichern (Zugentlasung). Aber dann bleibt noch der klobige 9V Batterieblock! Den schmeißt man entweder in die Gitarre (schepper) oder läßt es außerhalb unmotivert rumbaumeln (nochmal schepper - diesmal an Decke oder Zarge). Das geht gar nicht! Da beide Kapel fest mit dem Pickup verlötet sind (keine Steckverbindungen), fällt also auch die "halb-Mobile" Variante aus, die mir noch in den Sinn gekommen ist: Z.B. Stromversorgung innen mit beigefügtem Klett befestigen und drinne lassen, wenn man ohne Pickup spielen will. Egal wie man es dreht: Das Klett zur Fixierung der 9V Batterie sollte man IMMER reinkleben. Und somit ist das Pickup meiner Meinung nach nur bedingt "removeable" da man nicht ganz ohne dauerhafte Modifikation auskommt.
Daher habe ich mich entschlossen, dass Pickup dauerhaft zu montieren. Trotzdem wollte ich diesen klobigen 9V Block verschwinden lassen. Für diesen Zweck liefert SD zwei Halterungen mit, um eine 12V N-Batterie direkt hinter das Pickup einzustecken. Diese müssen angelötet werden! Ich denke mal, damit ist es dann auch vorbei mit der 30 Tage Money Back Garantie und etwaigen Garantieansprüchen! Und ich hätte es zurück geschickt, denn: Jedes mal, wenn ich mich nach ein paar Tagen einstöpseln wollte, war die Batterie leer! Also nochmal wieder alles ausgebaut und gemessen. Trotz abgezogenen Klinke floss Strom ab. Hatte den Verdacht, dass mit dem Endpin etwas nicht stimmte - vielleicht keine saubere Trennung von Masse. Stecker ausgebaut, den schrumpfschlauch entfernt (noch weniger Garantieanspruch) und festgestellt, dass das Batteriemassekabel am falschen Pin gelötet wurde. Solange man die vorgesehenen Monoklinke verwendet, sollte es aber trotzdem gehen. Dann den Fehler gefunden: Einer der angelöteten Bateriehalter war nicht komplett plan auf der Platine und hatte nach dem Zusammenschrauben Kontakt über den Masseschild der Spule. Daher permanenter Betrieb. Hab daraufhin etwas Isolation zwischen Innenseite der Platine und Masseschild der Spulen angebracht (Tesa ;-) ) und schon geht's.
Fazit:
- Toller Sound und durch das eingebaute Micro sehr vielseitig einsetzbar.
- Engineering: Nicht wirklich einsetztbar ohne feste Montage. Vielleicht wer im Sitzen spielt. Verbesserungsvorschläge: Statt Lötfahnen mit immer noch klobigen N-Batterien ein Schiebefach für die größeren Knopfzellen (CR2032), so wie es andere Hersteller machen. Die 9V-Block Lösung kann ja bleiben, aber dann bitte das Kabel mit einer Steckverbindung versehen. Aktuell muss man es ABSCHNEIDEN (steht auch in der Anleitung), wenn man die alternative Stromversorgung möchte.