Kurz vorab: unglaublich!
Das Numa Compact X SE ist bereits mein viertes Produkt von Studiologic - das dürfte schon Aussage genug sein. Trotzdem noch einige Details:
Alle Sounds klingen m.E, sehr gut. Die Pianos sind - wie von SL gewohnt - die Reihe durch fantastisch. Ich lege allerdings genauso vie Wert auf gute Rhodes Sounds, und die findet man nicht überall. Hier sind sie - dem großartigen Physical Modeling sei Dank - sehr gelungen. Es bedarf allerdings einiger Feinabstimmung - so lege ich z.B. großen Wert auf die Tines. Diese sind in der Intensität regelbar. Weiterhin ist aufgrund der Implementation von je 2 Effekten für den Upper- und Lowerbereich eine sehr feine Abstimmung aus Stereotremolo und wenig Chorus möglich.
Das Orgelmodul kenne ich bereits aus der Numa Orgel - auch dieses ist über jeden Zweifel erhaben. Mit den Drawbars bekomme ich sehr ordendliche B3-Sounds hin, zumal da der Rotary-Effekt ebenfalls in vielen Parametern programmierbar ist. Die Röhren-Imitation des Rotary tut ihr Übriges.
Orchester sind brauchbar, davon allerdings die Strings sehr gut, die anderen Sounds eignen sich als Pads (z.B. die Brass-Section).
Auch gefallen mir die Synth-Sounds - ich benutze sie nicht so häufig, aber wer darauf Wert liegt, ist auch hier sicher nicht falsch beraten. Sie können u.a. über die beiden linken Drawbars editiert werden (Filter, Envelope).
Einziger Wermutstropfen ist für mich, dass eine Kombination aus Split und Layer nicht möglich ist. Allerdings bietet das Compact zwei zusätzliche, frei programmierte Zones mit zuweisbaren MIDI-Kanälen und haufenweise Editiermöglichkeiten. Damit können z.B. externe Soundmodule angesteuert werden, so dass man z.B. über Split Piano-Bass intern und über eine (oder beide) Zones auf einem zusätzlich programmierbarem Splitpoint extern noch Strings, Pads etc. ansteuert.
Zwei Pedaleingänge, davon einer frei programmierbar, ermöglichen z.B. Sustain auf einem, Volume (für Layersounds wie Strings) auf dem anderen Pedal.
Studiologic bietet Gratissounds auf seiner Webseite an, ich habe sie bereits ausprobiert (u.A. German Grand oder Japan Grand). Beide klingen ausgezeichnet. Dazu gibt es z. B. Clarinets, Strat, Harp u.a.
Die Tastatur ist natürlich nicht klaviermässig, jedoch mit das Beste unter den sog. "Leichtgewichtern" ;-) Ich als Pianist komme jedenfalls gut damit zurecht. Und für die Orgel: genau richtig!
Auch wenn am Anfang die Programierung etwas verwirrend erscheint - sich reinschaffen lohnt sich!
Demnächst werde ich mein Studiologic SL88 (mit dem ich übrigens auch hochzufrieden bin) an den MIDI IN des Compact hängen. Ich bin mir sicher, dass damit wirklich alles für einen reibungslosen Live-Betrieb abgedeckt ist!
Fazit: siehe oben!