Ich habe mir den t.racks DSP 4x4 Mini Amp bestellt um Selbstbau Lautsprecher zu linearisieren, aktiv zu trennen und einen Laufzeit-Ausgleich zwischen Tief- und Hochtöner zu realisieren.
Das Gerät wirkt äußerlich zwar schlicht, aber doch noch ordentlich. Was mir fehlte war ein Netzschalter. Die Klemmenleiste zum Anschluss der 4 Lautsprecher ist vermutlich direkt auf die Platine gelötet, wenn man die Kabel festschraubt gibt sie etwas nach. Die Schräubchen sind winzig, zu klein für einen normalen Elektriker-Schraubenzieher. Da hätte ich mir schon etwas handfesteres gewünscht. Aber gut, bei dem wirklich günstigen Preis - 169 Euro - muss man solche Kompromisse eingehen, das ist mir schon klar.
Die kostenlose Software dazu - the t.racks DSP 4x4 Mini Editor V1.05 - tut was sie soll, hat allerdings ein paar kleine Tücken. Die Parameter lassen sich am Bildschirm mit Schiebereglern einstellen, die eingestellten Werte werden aber immer auch unter den Reglern numerisch angezeigt.
Die Filterfrequenzen lassen sich nur mit den Reglern verstellen, und zwar nur etwas grob, mit ca. 10% Granularität. Also z.B. 32,7Hz oder 35,9Hz, aber nichts dazwischen. Auf die numerischen Werte kann man zwar klicken, eingeben kann man dort aber nichts.
Deshalb dachte ich zunächst, das ist bei den Delays genau so. Hier ist die Granularität der Schieberegler mit minimal 4.688ms aber unbrauchbar groß (jedenfalls für meine Zwecke). 4.688ms entspricht bei 344m/s Schallgeschwindigkeit 1.61m, viel zu viel für eine präzise Laufzeitangleichung zwischen Tief- und Hochtöner. Ich bin dann zwar drauf gekommen dass man beim Delay auch numerische Werte eintippen kann. Welche Granularität da dann möglich ist muss man aber selber herausfinden. Das Feld hat 3 Nachkommastellen (wobei als Dezimalzeichen der Punkt verwendet werden muss, mit Komma geht's nicht), damit sollten theoretisch eigentlich auf 1/1000ms genaue Eingaben möglich sein. Tatsächlich ist der kleinste mögliche Wert der akzeptiert wird aber 0.021ms, alles was darunter liegt wird auf 0.000ms zurückgesetzt. Die nächstgrößeren akzeptierten Werte sind dann 0.042, 0.062, 0.083 usw.
In 0.021ms legt Schall etwa 7mm zurück, damit ist dann ein einigermaßen genauer Laufzeitausgleich zwischen nicht ganz gleich weit entfernten Chassis schon möglich.
Von diesen kleinen Unzulänglichkeiten abgesehen ist das Paket aus dem 4-Kanal Amp und der DSP Software also eine runde Sache, speziell wenn man den wirklich sehr fairen Preis berücksichtigt.
Leider hat sich mein Gerät gut eine Woche nach Erhalt beim Einschalten über die Dosenleiste mit einem lauten Knacken aus dem Inneren endgültig verabschiedet. Die blaue Power LED blieb aus, und auch die PC Software hat das nach wie vor per USB angeschlossene Gerät nicht mehr erkannt. Es geht daher zurück an Thomann.