Der Kauf eines Thomann FH-1000SL erfordert definitiv ein bisschen Geduld: Ich musste mir drei Exemplare dieses Instruments zuschicken lassen, bevor ich MEIN Flügelhorn gefunden hatte. Mit dem ersten Horn kam ich in der Höhe schlecht zurecht, das zweite hatte für mein Empfinden einen etwas matten Ton und zu große Intonationsprobleme (besonders beim D2). Ich schließe daraus, dass es bei diesem Modell eine recht große Serienstreuung gibt. Mit dem dritten bin ich, was Ansprache und Verarbeitung betrifft, nun aber einigermaßen zufrieden. Besonders angetan hat es mir die matte Optik, die sehr edel und jazzy aussieht. Praktisch daran ist auch, dass man nicht ständig Fingerabdrücke abwischen muss. Hervorragend ist außerdem der volle, warme Ton, den ich für diese Preisklasse außergewöhnlich finde. Kein Vergleich zu den (noch deutlich) günstigeren Thomann-Flügelhörnern, die zwar ebenfalls ein herausragendes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweisen, dagegen aber eher wie große Trompeten klingen.
Nicht ganz überzeugend ist die Verarbeitung der Instrumente dieser Serie. Bei einem der von mir getesteten Hörner verursachte die vordere Wasserklappe ein unschönes, kratzendes Geräusch; bei ALLEN drei Exemplaren fand ich kleinere Oberflächenschäden, die man bei einem neuen Instrument nur ungern in Kauf nimmt. Vielleicht spielt hier allerdings die gebürstete Oberfläche eine Rolle; möglicherweise gibt es solche Mängel beim goldenen und beim silbernen Modell nicht. Bleibt zu erwähnen, dass der mitgelieferte Koffer absolut hochwertig und schick ist. Auch das beiliegende Mundstück ist qualitativ vollkommen in Ordnung und muss keineswegs zwingend durch ein teureres Markenprodukt ausgetauscht werden. Leider weiß man allerdings nicht, was das für ein Mundstück ist, da dem Teil merkwürdigerweise keinerlei Typenangabe eingraviert ist.
Alles in allem ein tolles Instrument, wenn man mit kleinen Schönheitsfehlern und der für günstigere Flügelhörner typischen Intonationsproblematik leben kann.