Der Blackstar Dept. 10 "Tube"-Boost hat mich tatsächlich nicht vom Hocker gehauen. Der Sound aus dem Pedal ist relativ grisselig und tritt beim Boosten des Signals sogar eher in den Hintergrund was Definition und Standfestigkeit des Sounds angeht.
Der EQ tut tatsächlich nur wenig, um eine hörbare Soundänderung zu erzielen muss man die Regler schon in Extremstellungen drehen.
Ich habe zum Experimentieren den Boost auch mal als Solo-Anhebung im FX-Loop ausprobiert, da kann man den EQ zwar besser nutzen (ähnliche Nutzung wie beim CAE 3+ SE Preamp), dann ist aber die Range des Boost-Potis zu krass im unteren Bereich. Eine angestrebte Anhebung von 5-6 dB sind nur schwer einzustellen, alles weitere ist viel zu laut. Daher ist auch diese Anwendung nicht plausibel.
Zur Röhre: Ich habe das Gerät mehrere Stunden im Test laufen lassen (am mitgelieferten Netzteil). Dabei ist die Röhre nur minimal handwarm geworden. Parallel dazu wird die 12AX7-Röhre im Amp und die 12AX7-Röhre im Gurus Echosex 3 kochend heiß. Daher zweifle ich die High-Voltage-Schaltung des Pedals an. Eine solche Röhre, die mit den Fingern zugänglich ist MUSS in der angepriesenen Spannung deutlich heißer werden.
Verglichen wurde das Pedal mit einem digitalen Clean-Boost im Quad Cortex, einem TS-9 mit Boost-Einstellungen, einem Rodenberg Luke, einem Bogner Red Mini, ebenfalls mit Boost-Settings und minimalem Gain und einem Artec Parametric EQ mit Boost-Einstellung und kräftigem, breitbandigen Mittenboost. All diese Pedale würde ich dem Blackstar Dept. 10 Boost vorziehen.