Ich besitze die Hammod SK PRO-73 nun seit 3 Wochen und konnte sie ausgiebig erpoben. Da die beiliegende englische Bedienungsanleitung nur die Hälfte der kompletten Bedienungsanleitung umfasst, habe ich als erstes die deutsche Bedienungsanleitung in vollem Umfang runtergeladen, man braucht sie! Denn die Programmierung ist stellenweise knifflig, aber nach einer gewissen Einarbeitungszeit kommt man gut damit klar.
Die vier Klangsektionen Orgel, Pianos, Ensemble und Mono Synth bieten viele gute bis sehr gute Sounds, da bleiben keine Wünsche offen. Die Tastatur, eine typische Orgeltastatur (Waterfall) ist auch für Klavier und E-Pianos gut spielbar, natürlich nur leicht gewichtet, aber auch bei schnellen Synthi-Solos oder Streicher-Linien ist man dafür dankbar.
Die B3 ist einfach klasse, man merkt, dass hier die Klangerzeugung der Hammond XK 5 unter der Haube sitzt. Sie ist in Feinheiten programmierbar. Leakage, Multikontaktsimulation und auch die simulierte Röhrenverzerrung sorgen für einen tollen B3-Sound. Der elektronische Leslie bietet verschiede Kabinette und weitere Einstellmöglichkeiten und klingt hervorragend, man kann aber auch ein originales Leslie-Kabinett anschließen. Auch die alten Transistororgeln und die Kirchenorgel lassen sich sehr schön einstellen und klingen gut. Wer ein Pedal hat, kann das in den Soundpatches mitprogrammieren, genauso eine zweite Tastatur.
Das Aufrufen von Soundpatches und Combinations (hier kann man aus allen vier Sektionen Patches überlagern, splitten etc.) geht nur über das Display, auch die Programmierung von Sounds und Combinations, aber das Display ist groß genug und übersichtlich gestaltet. Die Lieblingscombinations oder die für einen Gig erforderlichen Combinations lassen sich auf insgesamt 100 Favoriten-Speicherplätze legen und sind dann direkt über Tasten aufrufbar, sehr praktisch.
Die Flügel- und Klaviersamples sind sehr gut gelungen, auch die Fender Rhodes, Wurlitzer und Clavinetsounds, die man sich durch Programmierung der Effekte, 2 Effekte pro Sound plus Hall, so einstellen kann, wie man sie braucht oder mag. Die Programmierung der Effekte läuft nur über das Display, dafür bieten die Effekte viele Einstellparameter.
Der Monosynthi ist virtuell analog, lässt sich gut und relativ flott über Drehpotis und Schieberegler einstellen. Ich habe damit sehr schöne Lead-Sounds und auch Synthi Bässe erstellen können.
Fazit: Ein tolles Stage Keyboard mit allen Sounds , die man so braucht und eine hervorragende B3 Simulation, die beste, die ich kenne. Und das alles wiegt nur 11 kg. Das Preis-Leistungs Verhältnis ist meiner Ansicht nach in Ordnung.