Die Fidel bereitet Freude und macht Spaß - und Preis-Leistung sind hervorragend. Man sollte sich aber bewusst sein, dass eine E-Geige für Dritte zwar leiser, nicht aber lautlos ist.
Die Fidel selbst: Absolut gelungene Optik – zu diesem Instrument greift man gerne. Würde jedoch gerne mehr für eine sorgfältigere Verarbeitung bezahlen (Lack, Passungen für Wirbel). Hinsichtlich Saiten empfehle ich ein klares Aufrüsten – Pirastro Tonica z.B. passen ausgezeichnet zu dieser Violine: Klingen deutlich besser und spielen sich auch angenehmer. Auch der Steg bedarf für mich noch einer Überarbeitung: Die Rundung ist zu flach, so dass es mitunter recht schwierig wird, die D oder A Saite zu spielen ohne die benachbarten mitschwingen zu lassen. Ebenso wurde mein Kinnhalter gegen ein mir genehmeres Modell getauscht. Und auch eine Schulterstütze kommt zu den Kosten dieses Sets noch hinzu. Anyway, eine jede Fidel muss man sich meines Erachtens anpassen. Hinnehmen muss man jedoch das etwas zu hoch geratene Gewicht.
Shadows Tonabnehmer: Dessen Tonqualität empfinde ich als überraschend gut. Ist der Schalter in Stellung „Kopfhörer“ gibts verstärkten Stereo-Output auf der 6,3 mm Klinke – bei „Amp“ hingegen ein schwächeres Mono-Signal. Die Verstärkerleistung für den Kopfhörer ist mehr als ausreichend, doch dem Klang schadet der Umweg über einen externen Kopfhörerverstärker nicht.
Zum Bogen: Durch eine ordentliche akustische Violine vorbelastet verwende ich diesen nach ersten Tests nicht mehr. Er ist mir zu weich. Er reicht sicher für das erste Jahr, aber dann sollte man einen Hunderter für was ordentliches einplanen.
Über den Kopfhörer: Ging bereits nach 2 Tagen kaputt – Lötstelle löste sich, und das Kabel stellte sich als unlötbar heraus. War mir aber auch egal, denn genügend ohnehin wertigeres ist hier vorhanden. Aber Achtung: Es taugt kein ohrumschließender Kopfhörer (mit einem solchen kann man keine Fidel mehr halten!), und das Kabel sollte entweder gen Rücken wandern, oder aber nur rechts aus diesem gehen (sonst hat man das Kabel zwischen Kinn und Kinnhalter, und nicht alle Kopfhörer lassen sich auch seitenvertauscht aufsetzen). Ich versuche nun In Ears.
Der Koffer: Ordentlicher Standard. Heutzutage haben diese leider Drehklips für den Bogen – ich fand die früheren Einrast-Klips am Bogenende deutlich besser (statt den Bogen am Bogenhaar zu befestigen). Was allen üblichen Koffern fehlt: Platz für eine Schulterstütze.
Das Set: Natürlich müssen Saiten zunächst gestimmt, und der Bogen kolophoniert werden. Auspacken und loslegen geht also nicht – daran ist erst nach etwas Fleiß am Tag darauf zu denken.