Bin schon mit anderen IGS-Geräten zufrieden. Auf der Suche nach einem etwas besonderen Kompressor für die Summe stieß ich dann auf diesen Zener-Dioden-Kompressor. Der Preisunterschied zum Chandler-Pendant ist zwar nicht - wie sonst üblich - im 10fachen Bereich, aber bei dieser Summer tut auch der doppelte Preis schon etwas weh. Daher entschied ich mich für den IGS. Und den werde ich auch behalten.
VCA-Kompressoren habe ich schon "genug" und wollte daher ursprünglich eventuell einen echten Röhrenkompressor. Der Tubecore wäre da eine Option. Dann stieß ich auf den Zen. Und diverse Audiobeispiele, besonders auch für Drum-Bus oder Piano oder Vocals haben mir schon sehr gefallen.
Gerade bei mir angekommen, habe ich den Kompressor schon für zwei Alben auf der Summe verwendet. Ich bin begeistert.
- Optik und Verarbeitung: Top! Das Ding sieht edel aus mit einem ordentlichen Touch Retro. Die Farbe gefällt mir gut. Die Regler sind alle bestens verarbeitet. Da gibt's nichts zu meckern.
- Bedienung: Ein ausschlaggebender Punkt war für mich entweder ein Stereokompressor mit einem Regler für beide Kanäle oder ein Kompressor mit gut gerasterten Reglern. Letzteres findet man bei diesem Kompressor. Die großen Regler bleiben fix an ihrer Position, ein Umstellen, der Parameter funktioniert geschmeidig. DIe Rasterpositionen bleiben schön auf den angezeigten Werten stehen (und nicht irgendwo dazwischen). Ein Recall ist also easy und schnell möglich.
- Features: Als zweimal Mono- oder als Stereo-Kompressor gut nutzbar. Eine Output-Anzeige wäre vielleicht hilfreich, braucht es aber nicht wirklich für mich. Mit Input, Output, Attack und Release lässt sich der Kompressor vielseitig verwenden. Der Highpassfilter-Detektor ist äußerst hilfreich für die Summe. Da der Kompressor durch das Hinzufügen von Obertönen recht charakterstark ist, lässt sich auf der "Amp"-Stellung der Kompressor auch nur zum Färben verwenden ohne zu komprimieren. Eine gute Idee.
- Klang: Vintage-Druck wollte ich und den bekomme ich damit auch. Bei der Summe muss man oft etwas aufpassen, dass es nicht zu viel des Guten wird. So lässt sich aber über Input und Output schon mal sehr schnell der "richtige", passende Wert einstellen. Mit Attack und Release verfeinert man dann noch das Ansprechverhalten.
Der Kompressor ist definitiv charakterstark, aber auch nicht so aufdringlich, dass er unpassend wäre für vieles Audio-Material.
Einzelspuren macht der Kompressor sehr schön dicker.
Den Stereo-Bus macht er schön punchy und tight. Besonders gefällt mir, dass er auch hier schön zum "Zusammenkleben" eines Mixes beiträgt. Einzelne aus ein paar Mixes herausstechende Peaks bekam der Zen so schön in den Griff. Besonders schön bei jazzig-angehauchtem funkig souligem Vintage-Groove in Richtung Scary Pockets etc.
IGS hat mich mit dem Zen mal wieder voll überzeugt.
Ist er den Preis wert? Für mich definitiv ja. Es lässt sich oft schwer beschreiben, was genau der Kompressor im Vergleich zu anderen oder zu Plugins ausmacht; aber hier bekomme ich nun endlich einen um ein gutes Stück "fertigeren" professionelleren Sound. Meine analoge Stereo-Bus-Kette wurde um ein sehr gutes Stück erweitert. Wunder bewirkt er natürlich auch nicht, aber wenn man weiß, was man an Sound will und der Rest einer Audio-Produktion qualitativ auch stimmt, dann verfeinert der Zen die Produktion um das bisschen, das ich bisher so vergeblich gesucht habe.