Der RCF MC-1 ist ein passiver Monitorcontroller in einem schweren stabilen Metallgehäuse mit sicherem, rutschfesten Stand. Im Vergleich zu den Erfahrungen anderer Reviewer lassen sich bei mir alle Druckknöpfe störungsfrei bedienen und der große Volumeregler läuft satt und leicht und gibt beide Kanäle absolut synchron aus. Daher sollte man auf solche Kritikpunkte bei Rezensionen keinen so großen Wert legen, weil dies sicher Einzelfälle sind und man ggf. das Gerät wieder zurückschicken und ersetzen kann.
In dieser Preisklasse ist der Controller durch seine komplett passive symmetrische Signalregelung für alle Ein- und Ausgänge in der Tat absolut konkurrenzlos. Das war für mich das Hauptkriterium für den Kauf, trotz einiger Kritikpunkte von anderen Usern, denn in dieser Preisklasse sind bei vielen anderen Controllern meist TRS-Klinken für die Signalführung obligatorisch, wie dies beim »Mackie Big Knob« der Fall ist. Diese Tatsache ist für mich aber ein absolutes Nogo, denn der Signalweg muss verlustfrei und klangneutral geführt werden, was mit Klinkenkabeln nicht zu bewerkstelligen ist. Daher verstehe ich nicht, wie man so einen Controller in Erwägung ziehen kann. Die konsequente Verwendung von XLR-Steckern spricht für den RCF MC-1, sofern man zwei unterschiedliche Ausgabegeräte, wie z. B. Nahfeldmonitore und HiFi-Boxen zur Klangbeurteilung wechselnd betreiben möchte, wie das bei mir der Fall ist.
Dass man obendrein sogar neben dem Interface ein zweites Eingangssignal, wie z.B. CD-Spieler einschleifen kann, gibt ein gutes Gefühl. Schön ist der Mute Knob, der mit einem Tastendruck absolute Stille im Studio einkehren lässt. Und wer das Signal schnell mal um 20 dB absenken möchte, dem steht ein DIM-Schalter zur Verfügung. Dass man seinen Mix auch mal in Mono hören kann und auch sollte, ist ein positives Feature dieses Controllers.
Das nächste vergleichbare Gerät ist der »Palmer Monicon L«, der aber genau das doppelt kostet und obendrein das komplette Signal mit einer aktiven Schaltung versieht. Eine aktive Elektronik für die Abhöre kommt bei mir überhaupt nicht in die Tüte. Eine Beeinträchtigung meines Mixes durch netzbetriebene Hardware halte ich für absolut kontraproduktiv. Färben schon die Boxen zur Genüge. Gut, der Palmer hat einen Cinch-Eingang, was der RCF nicht hat. Aber mal ehrlich: Brauchen wird das im Studioalltag, zumal Cinch ebenfalls verlustbehaftet ist? Hier hilft uns der RCF mit einem TRS-Klinkeneingang und einer 3,5 mm Stereo-Miniklinke als Alternative aus. Das erfüllt ebenso alle Bedürfnisse auf gleichem Niveau.
Fazit: Der RCF M-1 ist für das wenige Geld eine absolute Kaufempfehlung! Auch bestückt mit schweren XLR-Steckern an Ein- und Ausgängen steht das Gerät wie ein Fels in der Brandung auf dem Recordingtable und die Lautstärkeregelung kann sehr fein durch den langen Weg des großen Drehradius bedient werden. Gäbe es noch einen 6ten Stern für Preis-Leistung, würde ich den noch mit vergeben. Das war ein super Deal für mich und wieder mal schnell geliefert. Danke an das Thomannteam.