Dieses Buch richtet sich an Pianisten, die bereits etwas Erfahrung haben, d.h. es werden mittlere Anforderungen gestellt. Für absolute Anfänger ist es eher ungeeignet. Alle anderen bekommen hier einen sehr guten Einstieg in den Blues.
Tim Richards präsentiert einen "harmonischen" Zugang, ausgehend von einfachen Dur-Dreiklängen. In jedem Kapitel wird dabei der Tonvorrat Schritt für Schritt erweitert, zunächst um Blues-Terzen, später Sexten und Septimen. Jedes Kapitel fängt mit einem einfachen Stück an, in dem das Thema präsentiert wird, danach steigt der Schwierigkeitsgrad an, und am Ende jedes Kapitels steht ein ansprüchsvolleres Stück. Zu jedem dieser Stücke gibt es ausführliche Erklärungen und einige weiterführende Aufgaben.
Man muss das Buch also nicht von vorne bis hinten durcharbeiten. Stattdessen können schwierige Stücke erst mal überspringen werden, und man kann auch mehrere Kapitel parallel bearbeiten. Das ist didaktisch sehr klug gemacht, denn so findet jeder seinen eigenen Zugang.
Die Stücke klingen allesamt sehr gut und machen Spaß, wovon man sich auch anhand der beigelegten CD überzeugen kann. Blues-typisch wird natürlich auch ein großer Wert auf Improvisation gelegt. Ich kann das Buch jedem Pianisten, der seinen Horizont in Richtung Blues und Jazz erweitern will, empfehlen.
Der einzige Kritikpunkt ist, dass die deutsche Ausgabe unnötigerweise in zwei Bände aufgeteilt wurde, wodurch das Ganze etwas teuer wird. Das führt dann auch dazu, dass nur Band 1 mit einer CD kommt, die bereits alle Stücke von Band 1 und 2 enthält.