Meine bessere Hälfte hat ein Faible für Harfen und mit dieser Harfe wollten wir dem Ganzen mal eine Chance geben. Wir sind nicht direkt enttäuscht worden, aber man muss den Tatsachen auch ins Auge blicken: Die Harfe hat natürlich einen sehr beschränkten Tonumfang und insbesondere die Tonhöhe ist doch deutlich höher als erwartet. Die TIEFSTE Note auf dieser Harfe ist das d'' (D5). Zum Vergleich: Die höchste Gitarrensaite ist ein e' (E4) - das ist also quasi der 13. Bund auf der e-Saite einer Gitarre. Ein Harfenbaumeister hat dem Instrument zwar durchaus ein paar schöne Klänge entlocken können, aber natürlich sind hier keine ausufernden, vollen Akkorde möglich, sondern quasi nur einfache Melodien. Vom Sound her klingt das ganze entsprechend etwas dünn.
Aus Inkompetenz haben wir die Harfe anfangs eine Oktave tiefer gestimmt - dann leierten die Saiten sehr. "Drop Tunings" sind also nicht möglich, um den Tonumfang nach unten zu erweitern.
Die Verarbeitung ist an sich in Ordnung, Stimmstabilität ist allerdings etwas anderes. Wir mussten die Harfe vor jedem Spielen quasi täglich nachstimmen. Insbesondere am Anfang gab es ein paar Saiten, die ihre Stimmung in Echtzeit wieder verloren haben (man konnte quasi zugucken wie die Wirbel sich zurückdrehen). Das hat sich zwar nun gegeben, aber richtig stimmstabil ist sie nach mehreren Wochen immer noch nicht.
Fazit: In meinen Augen ist diese Harfe ein nettes Spielzeug, evtl. auch für interessierte Kinder, die mal ein bisschen "Bruder Jakob" spielen wollen. Wer ernsthafte Ambitionen hat oder ein Instrument sucht, an dem man auch als Erwachsener oder gar als Musiker langfristig Freude hat, der sollte lieber ein paar hunderte Euro mehr ausgeben und sich eine größere, höherwertige Harfe anschaffen (wir haben mittlerweile eine mit 27 Saiten). Traditionelle Instrumente sind eben leider nicht billig ;-)