Der Vox-Sound interessiert mich schon seit längerem. Aber zu dem Erwerb eines AC-30 konnte ich mich irgendwie nie durchringen. UA Ruby? Ach nee... - diverse fundierte Gründe. Mal sehen, was das Copper macht.
Meines Erachtens ist das, was da rauskommt schon sehr nahe an Vox. Ich habe keine Vergleichsmöglichkeit, aber es ist eben da, was ich in etwa erwartet habe. Und erhofft habe.
Da ist eine unbeschreibliche Bauchigkeit - wenn man es will, und sonst spielt man mit Höhen. Mir scheint, als würden die Höhen die Röhren ins Overdrive bringen. Es ist für mich irgendwie neu und geil. Aber ich will hier keinen Vox-Fan nerven. Jedenfalls ein bemerkenswerter Ansatz. Kein Vergleich zu Amps im Fender Stil. Einfach anders, und irgendwie braucht man beides.
Der Vox-Sound ist aber auch sehr roh und direkt, oder irre ich hier vielleicht? Das Copper ist das jedenfalls. Man hat die Optionen "Bass cut" oder nicht "Bass cut". Mitten scheinen nicht zu interessieren (deswegen ja dann Fender o.ä.). Weiterhin hat man quasi zwei Kanäle, normal und "Treble boost", wobei zweiterer schlicht richtig ins Overdrive geht. Mag schon sein, dass das alles Vox-typisch ist. Aber es ist hier eben brutal umgesetzt worden, vielleicht auch brutal gut in Bezug auf Vox.
Aber immer aufpassen! Selbst im Manual steht, dass man mit den beiden Master-Reglern vorsichtig umgehen sollte. Kann ich bestätigen. Das Teil ist dermaßen roh, direkt, vielmehr ehrlich, dass man sich den grandiosen Sound, der irgendwann rauskommt, durchaus erklären kann. Da wurde nirgends Zucker rangestreut. Das ist ehrliche Röhre, wenn ich mich wiederholen darf.
Vox mag nicht jedermanns Sache sein. Aber für die Kohle ist es mit Sicherheit einen Versuch wert. Die Verkabelungs-Möglichkeiten tun das ihre. Für mich jedenfalls ist es eine Erweiterung meiner Möglichkeiten in Sachen Grundsound (Synergy hat bei mir keine Chance mehr). Verwenden werde ich das, aber ich werde wohl kaum grundsätzlich zum Vox-Spieler (Come on! Schon mal meinen Fender Champ von 1978 gehört?).