Ich habe mich nach vielen Monaten eingehender Recherche aller gängigen Websites mit guten Hörbeispielen von Cymbals sowie ein paar persönlichen Vergleichen bei Händlern für dieses Set entschieden, letztendlich gab der enorm günstige Preis den Ausschlag, und der Umstand, dass ich ohnehin ein komplettes, neues Set wollte. Direkter Konkurrent war für mich als Jazzliebhaber noch u. a. die wieder aufgelegte 602er Serie von Paiste, um gleich eingangs festzuhalten, dass ich nicht fixiert bin, aber Wert auf ein solide Produktqualität und auch einen soliden Vertrieb lege.
Die Abwicklung der Bestellung bei Thomann war vorbildlich, besser kann man es nicht machen, und mehr muss ich dazu auch nicht sagen.
Die Becken werden in der Box in einzelnen, mitteldicken Klarsichtbags geliefert, was sie zwar bis zu einem gewissen Grad vor gegenseitigem Zerkratzen beim Transport schützt, aber trotzdem viel Bewegungsspielraum vor allem der kleineren Becken zulässt. Dies könnte man sicher herstellerseitig besser machen. Die Verarbeitungsqualität ist aus perfektionistischer Sicht eher als rustikal zu bezeichnen und erinnert auch in der Unregelmässigkeit des Hämmerns sehr an eine individuelle, manuelle Fertigung, was ja meines Wissens für diese Serie nicht zutrifft, auch gehämmert wird die K-Serie maschinell. Zudem sind auf allen Becken für mich nicht besonders schöne, schwarze Verfärbungen vom Fertigungsprozess verblieben, vornehmlich in den Vertiefungen vom Hämmerungsprozess, diese Eigenart findet man auch auf den Fotos der teureren Constantinople Serie von Zildjian, aber nicht unbedingt in den Hochglanzprospekten (und schon gar nicht bei der 602er Serie von Paiste). Alle Becken hatten zudem bereits einige kleine Schönheitsfehler, wie kleinere Kratzer oder Unregelmässigkeiten in der Politur, die entweder ebenfalls noch vom Fertigungsprozess stammen, von der losen Verpackungsmethode oder durch ein kurzes Anspielen beim Händler herrühren. Dies konnte zwar auch auf Anfrage nicht restlos geklärt, aber für mich prompt und völlig befriedigend gelöst werden. Wer also ein klinisch gefertigtes Produkt sucht, wird hier nicht ganz befriedigt, allerdings werden die wenigsten Becken wohl in einer Vitrine landen, sondern im Laufe der Jahre ohnehin einer gewissen Abnutzung ausgesetzt. Grobe Unregelmässigkeiten bezüglich der wirklich wichtigen Parameter in der Verarbeitung konnte ich nicht feststellen. Zu guter Letzt ist dann noch die Beschriftung eher Geschmacksache, aber ohne übergrosse Markensignale werden heute scheinbar nur mehr die wenigsten Becken verkauft. Preisbezogen geht die Verarbeitung für mich persönlich gesamthaft in Ordnung.
Das Wichtigste aber ist natürlich der Klang der einzelnen Becken, und bei einem Set auch der klangliche Gesamteindruck, den es diesbezüglich hinterlässt. Und hier wurden bei Zildjian aus meiner Sicht die Hausaufgaben erledigt, da gibt es wahrlich nichts zu meckern. Grundsätzlich sollte es ja keine wirklich bösen Überraschungen geben, wenn man Becken aus der K-Serie miteinander kombiniert, ohne dass man gleich jedes einzelne Becken bei Dutzenden Händlern persönlich von Hand vorselektiert und abgleicht. Hier habe ich nun tatsächlich den Eindruck, dass die Becken ab Werk wie versprochen klanglich zueinander passend selektiert werden, mein Set klingt für mich jedenfalls wie aus einem Guss. Dies erhöht für mich die Freude an dem Set noch zusätzlich, obwohl ich ohnehin schon der Meinung bin, dass hier jede einzelne Komponente überdurchschnittlich gut abschneidet. Ich liebe sowohl den Klang des 20“ Ride, als auch des 18“ Thin Crash und des 14" Hi-Hat sehr, und das 16“ Thin Crash fügt sich da nahtlos ein. Hätte ich die Becken einzeln kaufen müssen, hätte ich zudem auch genau diese Becken gewählt, kein anderes Modell, keinen anderen Typ, keine andere Grösse. Dieses Set trifft für mich persönlich daher hundertprozentig ins Schwarze.
Ergänzen kann man das Set problemlos mit einigen Splash Becken aus der K-Serie, ich werde zu meinem vorhandenen 8“ Splash noch ein 12“ wählen, und ein 20“ K Light Flat Ride wird meine Vorlieben in Zukunft wohl auch noch unterstützen. Das sollte auch hohen Ansprüchen genügen.
Ich bin ein später Wiedereinsteiger in Sachen Schlagzeugspiel und habe ein über die Jahre geschultes Ohr, meine Technik wird wieder reifen müssen, und mit den Erfahrungen eines seriösen Profimusikers kann ich natürlich sicher nicht konkurrieren, das bitte ich zu berücksichtigen.