Ich spiele seit Jahren auf Kurzweil-Geräten (MicroPiano, SP4/7, PC3, Forte7) und verteidige diese gegen alle Angriffe, denn die Sounds sind super in der Band. Da kommt sogar mein Nord Stage3-compact manchmal nicht mit!
Aus Gewichtsgründen wollte ich nun mein (geliebtes aber schweres) Forte7 gegen das PC4/7 (ungewichtete Tastataur) eintauschen. Primär ging es mir dabei um das Gewicht.
Aber der PC3-Nachfolger, auf den wir 1 Jahr warten mussten, bis er überhaupt zur Auslieferung kam, ist es leider nicht wert.
1. Das Kunststoff-Gehäuse hatte ich erwartet, denn irgendwo muss das Gewicht weg.
2. Auch bei der Tastatur spart man am Gewicht, was zunächst eine gute Überlegung ist, Aber die Tastatur erinnert sehr stark an eine Synthie-Tastatur und ist leider nicht wertig (kein Vergleich mit der des Kurzweil SP4/7 - ebenfalls Medeli - oder der TP8O von Fatar - z.B. Nord). Bei sehr heftigem Spiel klappert diese sogar schon beim Neugerät.
3. Wer die EQ-Einstellungen mit eigenen Reglern auf dem Frontpanel haben möchte, der sucht diese zunächst vergeblich: Sie sind in vorhandene Reglern integriert bzw. müssen bei Sounds, die diese Regler nicht ansteuern, erst programmiert werden.
4. Die Fader machen keine sehr stabilen Eindruck und ich fürchte, die halten auf der Bühne nicht lange durch.
5. Die Präsentation der SOUNDS ist wie immer extrem vielfältig - alles aus den Vorgängern ist drin, da fehlt nichts! Aber sie klingen leider sowohl über den Kopfhörer-Ausgang, als auch über 2 direkt angeschlossene Bose S1Pro und auch über ein dazwischengeschaltetes Mischpult wesentlich flacher, als beim großen Bruder Forte. Das liegt wahrscheinlich an der Übertragung der Tastatur.
Fazit: Das Gerät geht schweren Herzens zurück!
Wen aber die genannten Punkte nicht stören, der bekommt für einen angemessenen Preis ein schlankes und vielfältiges Gerät.
Ich bin sehr gespannt, wie die Community auf diese Ausführung des PC4 reagiert. In den YouTube-Videos sieht man i.d.R. nur die Version mit Hammermechanik (PC4).