Der PO-28 ist für seine Größe und den Preis eine kleine Wunderkiste, aber man darf auch nicht zuviel erwarten.
+ tolle Lead Sounds
+ live quasi 3 Channel verfügbar
+ kompakt
+ verhältnismäßig günstig
+ mit anderen Geräten synchronisierbar
- nur Batteriebetrieb möglich
- kein MIDI
- kein Export oder ähnliches für Songs möglich
- auf Dorian Bebop begrenzt
- recht sinnlose Display-Anzeige
- kein (günstiges) case verfügbar
Ich habe mit den PO-28 zusammen mit dem PO-20 gekauft, da es mir die chiptune-ähnlichen Klänge sehr angetan hatten.
Der PO-28 "Robot" hat definitiv wundervolle Lead-Sounds mit am Start. Hier kann zwischen 8 verschiedenen Wellenformen ausgewählt werden, 7 davon sind je in einer tiefen und hohen Variante verfügbar. Neben einem Filter kann man zusätzlich ein Auto-Vibrato einstellen und hat einen Button für Glissando. Man ist von den Noten her ein wenig eingeschränkt, da hier nur aus der Dorian Bebop Tonleiter Noten wählbar sind (C-Dur + G#).
Zudem bietet der PO-28 einen weiteren Channel mit einem mini Drumkit. D.h. in jedes der 16 Pattern kann man einen Synth + Drums legen und obendrüber noch live spielen. Dabei kann man auch ein wenig in die Effekt-Kiste greifen für Filter und Ähnliches. Hier wurde aber meiner Meinung nach die Bedienbarkeit erheblich eingesdchränkt, da sich die Effekte für den aktuellen Step gemerkt werden und nicht ganz so einfach wieder rückgängig gemacht werden können, gerade wenn eine Kette von Pattern spielt. D.h. für den live Einsatz sind sie recht unflexibel einzusetzen und eignen sich eher um sie in ein Pattern einzupflegen. Das ist beim PO-20 meiner Meinung nach besser gelöst.
Für das Zusammenspiel mit anderen Geräten haben die POs einen In- und Output. Über den Input kann das Tempo synchronisiert und das Eingangssignal weitergeleitet. Hierbei wird eine Technik benutzt wie sie bspw. auch bei manchen Korg Produkten verwendert wird. Es wird auf den einen Kanal ein Taktgeber-Signal gelegt und auf den anderen das richtige Audio-Signal. Da hier die verschiedenen Sync-Modi nicht in der Anleitung stehen(!) und ich diese erst nach Kontakt mit dem Support in Erfahrung bringen konnte, bette ich sie hier mal mit ein:
Mode ??? input ??? output
SY0 ??? stereo ??? stereo
SY1 ??? stereo ??? mono/sync
SY2 ??? sync ??? stereo
SY3 ??? sync ??? mono/sync
SY4 ??? mono/sync ??? stereo
SY5 ??? mono/sync ??? mono/sync
Ein offensichtlicher Nachteil ist die "Nacktheit" von dem Gerät. Man kann für derzeit 39¤ ein Silikon-Case dazu kaufen, was irgendwie maßlos überteuert ist. Andere haben schon von Korrosion der Schalter berichtet. Das kann ich nicht bestätigen aber es wäre über Zeit natürlich denkbar. Zudem muss man mit den AAA Batterien aufpassen. Ich hatte schon ein paar, die recht locker saßen und das Gerät so zwischendrich einfach ausging, nicht sehr angenehm. Dafür scheinen sie wenigstens recht lange zu halten. Der ausklappbare Ständer sitzt übrigens auch recht locker und kann einfach abgenommen werden, aber auch genau so einfach verloren werden ;)
Zudem fehlt meiner Meinung nach eine Möglichkeit die Pattern zu sichern, etwa über USB oder microSD Slot oder sowas. Das beschränkt die PO-Geräte (für mich zumindest) auf einen Einsatz für zuhause oder unterwegs zum Jammen, aber ein live Set oder ausgeprägte Studio-Arbeit gestaltet sich durch den beschränkten Speicher schwierig (16 16-step Patterns). Teenage Engineering sieht diese technische Einschränkungen angeblich als Förderung der Kreativität (auf der Webseite findens ich übrigens für rühere Modelle Druckvorlagen zum Pattern notieren). Das kann man schon so sehen und ich finde es auch keine wirklich schlimmen Nachteile, aber diesen Einschränkungen sollte man sich einfach bewusst sein um nicht enttäuscht zu werden. Ich hätte mir nur gewünscht dass bei der Entwicklung mehr Augenmerk auf solche praktischen Details gelegt wird als schnieke Displays und Wecker-Funktionen ;) Dann hätte ich auch nichts am Preis zu meckern.