Frisch aus der Steinzeit elektrischer Effekte kommt Lillian anpropellert und klingt - wen wunderts - so richtig schön altmodisch. Irgendwo zwischen waberndem Chorus und Auto-Wah fummelt man sich seinen Sound zurecht und kann selig sein.
Denn entgegen aller Vernunft klingt das gut, mit Stärken bei stramm geschlagenem Akkord - wie Auto-Wah halt, nur nicht so aufdringlich - und als Nachbrenner aller Art von Modulationseffekten, bringt den Chorus zum Schweben und gibt dem Echo was zu tun. Da werden auch feine Obertöne hinzugeschummelt, wodurch das Ergebnis Frische bewahrt und nicht im Effekt versuppt.
Das Kästchen ist mIt den Drehknöpfen mechanisch und musikalisch gut steuerbar. Vor Allem ist da ein Mix- Regler, was den Unterschied zu den (MXR-) Klassikern ausmacht, die immer volle Breitseite feuern - Lillian paßt sich da gut ins Gesamte ein.
Die Verarbeitung ist sehr gut, die Buchsen liegen vorbildlich platzsparend alle an der Kopfseite. Die beiliegende Legende von der Kriegspilotin mag mögen, wer will.
Fazit: Manche Phasen dauern länger.